Tennis: Vergangenheit trifft Gegenwart
Ehemalige Bundesligaspieler drücken dem HTC Blau-Weiß heute gegen Aachen die Daumen
Krefeld. Wenn am Freitag um 13 Uhr der erste Ballwechsel in der Tennis-Bundesliga zwischen dem HTC BW Krefeld und dem TC Kurhaus Lambertz Aachen erfolgt, werden sich Akteure einfinden, die vor Jahrzehnten an gleicher Stelle Tennis-Schlagzeilen schrieben. Die Bundesliga-Geschichte der Krefelder lässt sich zurückverfolgen bis ins Jahr 1972. Es war das Jahr der Olympischen Spiele in München, der FC Bayern wurde Fußballmeister, Stan Smith gewann im denkwürdigen Wimbledon-Finale über fünf Sätze gegen Ilie Nastase, und Krefeld bekam im HTC Blau-Weiß einen Tennis-Bundesligisten.
Die Tennis-Recken jener Zeit sind nicht in alle Winde zerstreut sondern, und das hat fürwahr Seltenheitswert. Vier der damaligen Akteure spielen Freitag noch regelmäßig zusammen und kämpfen um Punkte in der Tennis-Regionalliga. Dreh- und Angelpunkt ist Horst-Dieter van de Loo. "HD", wie er in Tenniskreisen genannt wird, gehörte 1972 zum Bundesliga-Gründungsteam und ist dem Klub noch nach 35 Jahren treu, und zwar als Mannschaftsführer der Herren 55 in der Regionalliga. Ihm zur Seite stehen Uli Chiwitt und Erwin Niels, Tennis-Cracks, die mit van de Loo Bundesliga-Schlagzeilen geschrieben. Durch Olaf Merkel wird das Quartett vervollständigt. Der heutige Teamchef von Blau-Weiß belegte vor 30 Jahren die Position zwei im Bundesligateam. "Wir waren eigentlich nie so richtig gut, um oben mitzuspielen. Aber unsere bombige Kameradschaft hat geholfen, das wir hier und da einen Zähler mehr geholt haben und die Klasse halten konnten", sagt van de Loo im Rückblick.
Nach dem ersten Aufstieg im Jahre 1972 stieg Blau-Weiß direkt wieder ab, um zwei Jahre später für insgesamt fünf Jahre in Folge der Elite-Liga anzugehören. Es war die bisher längste zusammenhängende Zeit in der Bundesliga. In der 34-jährigen Bundesliga-Geschichte kann Krefeld auf zwölf Jahre Tennis in der höchsten Liga zurückblicken und steht im Ranking aller Vereine auf Platz zwölf. Es gibt keinen Klub der die gesamte Zeit unbeschadet überstand. Den längsten Zeitraum kann GW Mannheim mit 29 Jahren Zugehörigkeit vorweisen, gefolgt von Etuf Essen (27 Jahre) und BW Neuss (25). Rekordmeister sind der LTTC RW Berlin sowie Blau-Weiß Neuss.
"Ich werde am Zaun stehen und der heutigen Mannschaft die Daumen drücken, damit Krefeld noch einige Jahre Bundesligatennis erlebt", wünscht van de Loo dem Team viel Glück.