VfR Fischeln: „Es geht nur noch um den Klassenerhalt“
Thomas Schlösser, Vorsitzender des VfR Fischeln, redet Klartext. Am Sonntag muss der Oberligist zum Dritten nach Essen.
Krefeld. Thomas Schlösser ist gerade erst von einer schönen Reise zurückgekehrt. Mit der Aufstiegsmannschaft von 1997 feierte der Vereinschef des Fußball-Oberligisten VfR Fischeln an der Playa de Palma auf Mallorca ein Jubiläum. 20 Jahre ist es her, dass die erste Mannschaft unter Trainer Ralf Boortz aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Das Team von 1997 stieß noch einmal auf den Erfolg an. Schöne Erinnerungen unter der Mittelmeersonne.
Seit Dienstagabend aber ist Schlösser zurück im herbstlichen Fischeln — wo es eine sportliche Krise zu moderieren gilt. Die erste Mannschaft steckt im Abstiegskampf. Schlösser: „Das ist mehr als enttäuschend. Das Team hat aber das Potenzial, die Klasse zu halten. Es geht in dieser Saison nur noch um den Klassenerhalt. Keiner sollte glauben, dass er zu Höherem berufen ist. Es geht nur darum, den Kampf anzunehmen.“
Schlösser will nun mit Trainer Cherfi über Maßnahmen beraten. „Der Trainer hat mein vollstes Vertrauen“, schickt der VfR-Boss voraus. In den nächsten Tagen werde Schlösser ein „paar deutliche Worte“ an die Mannschaft richten, in Abstimmung mit dem Trainer. Die Ausfälle wiegen schwer. Kevin Enke, David Machnik, Semih Ergin, Simon Kuschel, Philip Reichardt und Dominik Oehlers — sowie die abgewanderten Halil Özcelik und Alexander Lipinski nicht zu vergessen. Diese Menge an Ausfällen von Leistungsträgern erinnern Schlösser an die Abstiegsjahre vergangener Tage.
Cherfi sagt: „Wir können leider keine Spieler klonen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Köpfe freibekommen. Wenn man unten steht, fällt es schwerer. Nach einem Rückstand verlieren wir die Ordnung. Wir brauchen einen langen Atem.“ Derzeit hat der VfR-Trainer 14 Feldspieler zur Verfügung, musste gegen Hiesfeld schon A-Junioren nachschieben. Ein Team, das nie mit Abstiegskampf zu tun hatte, muss lernen mit dem besonderen Druck umzugehen, darunter auch junge Spieler wie Batuhan Tasci oder Philipp Baum.
Auch Cherfi will Gespräche führen: „Wir dürfen die gefährliche Situation nicht unterschätzen. Wir müssen versuchen, uns zu fokussieren und nicht zu zerfleischen.“ Die Fitness sei indes kein Problem mehr, so Cherfi: „Es fehlt am Selbstvertrauen. Man muss zwei bis dreimal in Folge punkten, um den Glauben wieder zu haben.“ Am Sonntag geht es zum Dritten Schwarz-Weiß Essen. „Wir müssen da jetzt durch. Es wird für uns in den nächsten Wochen aber ein ganz schwerer Weg.“