Fußball-Landesliga Nichts als Abstiegskampf beim VfR Fischeln
Im Sommer runderneuert, hatte die Mannschaft lange Probleme, überwintert aber doch noch auf Platz 14 der Fußball-Landesliga.
Als Vorsitzender des Fußball-Landesligisten VfR Fischeln hat Ralf Boortz in den vergangenen Wochen viele Bewerbungen per E-Mail erhalten. Der eine oder andere vereinslose Trainer brachte sich damit schon einmal für eine etwaige Rettungsaktion an der Kölner Straße in Stellung. Doch zur Hilfe gerufen wurden sie noch nicht.
Trainer Karl-Heinz Himmelmann und seine im Sommer runderneuerte und stark verjüngte Mannschaft schaffte es im Spätherbst noch rechtzeitig, sich aus den Tiefen des Tabellenkellers zu befreien und überwintert bis Februar zumindest erst einmal „über dem Strich“, wie es im Fußball-Jargon so schön heißt. 17 Punkte nach 19 Spielen sind kein Ruhmesblatt, reicht aktuell aber zu Rang 14, der ein Nichtabstiegsplatz ist. Der hinter den Krefeldern platzierte SV Hönnepel-Niedermörmter hat allerdings noch drei Partien nachzuholen. Dennoch: Es geht allmählich aufwärts im Team und in der Tabelle.
Das sieht auch Boortz, der seit vergangenem März an der Spitze des 100 Jahre alten Mehrsparten-Klubs mit über 1000 Mitgliedern steht und die erste Mannschaft mit seinen neuen Mitstreitern im Vorstand und der Fußballabteilung wie dem Obmann Ralf Rusbült gehörig umbauen musste. Ein deutlich kleinerer Etat, weniger gestandene Spieler, dafür mehr Nachwuchsleute mit Perspektive, die jedoch in vielen Spielen der Hinrunde noch Nerven zeigten – die Unerfahrenheit forderte Tribut.
Dazu kam eine schlimme Torarmut in den ersten Wochen. „Wir haben uns gegen Mannschaften aus dem oberen Bereich vor allem auswärts hervorragend verkauft. Probleme hatten wir bei den sogenannten Big Points. Für die jungen Spieler war das eine Belastung“, sagt Boortz. Bis zum 14. Spieltag hing der VfR am Tabellenende fest, dann kletterten die Krefelder allmählich empor. Von den Duellen zuletzt gegen die direkten Abstiegskandidaten gewann Fischeln nur in Dingden, verlor daheim gegen Hönnepel und spielte in Giesenkirchen remis, was aber keine schweren Folgen hatte. Die Konkurrenten konnten nicht davonziehen.
„Wir haben vor der Saison gesagt: Wenn wir an Weihnachten Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen haben, ist es okay. Es ist eine Entwicklung zu sehen. Wir sind zufrieden“, sagt Ralf Boortz. Die Mannschaft zeigte Nehmerqualität, fiel auch durch hohe Niederlagen nicht auseinander und arbeitete weiter. Ein Makel: Von den vor Saisonbeginn als Stützen eingeplanten David Machnik, Michael Enger und Melih Karakas sah man wenig. Machnik, 29, im neunten Jahr beim VfR, war häufiger verletzt. Enger, aus Nettetal zurückgeholt, schleppte sich mit Blessuren und Trainingsrückstand durch die Hinrunde. Er spielte äußerst selten. Der verletzte Karakas kam nicht zum Einsatz, wechselt nun zu TDFV Viersen. Die Routiniers Enger und Machnik zusammen sah man auf dem Feld kaum bis gar nicht.
Am 9. Februar geht es in der Fußball-Landesliga mit dem Gastspiel beim ASV Süchteln weiter. „Wir wollen uns als Team so präsentieren wie bisher, aber mit weniger Fehlern“, sagt VfR-Chef Boortz: „Wir sind näher zusammengerückt.“ Das Ziel ist aber weiterhin der Klassenerhalt. In den nächsten Jahren will sich der VfR in der Landesliga etablieren. Hohe Ansprüche gehören mangels großer Gelder erst einmal der Vergangenheit an.