Oberliga Dem VfR Fischeln fehlt noch die Konstanz
Der Oberligist erlebte in der Hinrunde Höhen und Tiefen. Das Mittelfeld steht für Spielkunst und Tore.
Krefeld. Halbzeit in der Oberliga, Halbzeit beim VfR Fischeln. Die Fußballer von Trainer Josef Cherfi liegen auf dem sechsten Rang der Tabelle, die jedoch ein trügerisches Bild abgibt. Der vierte Platz ist genauso weit entfernt wie der erste Abstiegsrang 15 — sechs Punkte. Nach dem Auswärtsspiel am Samstag (17.30 Uhr) bei Germania Ratingen, das die Rückrunde einläutet, geht es in die Winterpause. Die WZ zieht eine Bilanz.
Wie in der Vorsaison legte der VfR einen sehr guten Start hin. Vier Siege gelangen in vier Spielen, was die Krefelder sogar an die Tabellenspitze führte. Fulminant landete die Cherfi-Elf Siege gegen Turu Düsseldorf (5:3) und den VfB Hilden (5:2), zeigte sein schnelles Kombinationsspiel. Der Trainer blickt zurück: „Das war der Fußball, zu dem wir in der Lage sind.“ Fischeln legte mit zwölf Punkten und 16:6 Treffern eine gute Basis für die Saison.
Nach dem Rausch folgte der Kater. Vier Niederlagen in Serie, darunter auch Tiefpunkte wie beim 1:4 bei Aufsteiger 1. FC Mönchengladbach oder das 0:3 in Schonnebeck sowie das 0:4 in SW Essen. Cherfi musste mitansehen, wie sich seine Mannschaft einem kampfstarken Rivalen ohne Widerstand beugt — wie die Offensive plötzlich Ladehemmung hat. Nur ein Torjubel, dafür elf Gegentreffer. Danach ein Auf und Ab. Nach der Blamage in Essen folgt der 3:0-Sieg gegen den Wuppertaler SV in der Grotenburg. Der Höhepunkt der Hinrunde. Im Oktober stabilisierte sich der VfR, holte Rückstände auf, dämmte die Gegentorflut ein. Vier Unentschieden, ein Sieg und eine Niederlage wurden bis heute verbucht. Cherfi sagt: „Wir haben gezeigt, dass wir in einem Spiel zurückkommen können. Die Mannschaft hat einen guten Charakter. Wir spielen bis zum Schluss nach vorne. Gegen Wuppertal hat man gesehen, dass wir auch die Großen schlagen können.“
32:32 — das Torverhältnis ist kurios. Nur Wuppertal und Kapellen-Erft haben mehr Tore geschossen als der VfR. Nur Hilden, Kalkum und Oberhausen haben mehr kassiert. Cherfi sagt: „Wir müssen im Winter an der Umschaltbewegung arbeiten. Vorne sind wir sehr schnell und schwer zu verteidigen, aber die Offensivleute müssen auch hinten Verantwortung übernehmen, um gravierende Mängel abzustellen.“
Fischeln lebt von seinem torgefährlichen Mittelfeld. Breuer, Lipinski, Özkaya, Machnik, mitunter auch mal Angelo Recker, können in hohem Tempo spielen. Auch Christos Pappas hat Abschlussqualität. Das eigentlich für diese Aufgabe vorgesehene Personal steht dahinter zurück. Hatim Bentaleb war im Sommer aus der Schule des MSV Duisburg gekommen. Doch noch hat sich der 20-jährige Angreifer im Zentrum nicht durchgesetzt, kommt auf acht Einsätze. Der flinke Emre Özkaya spielt oft über die rechte Seite. Zuletzt versuchte es Cherfi auch mal mit Mittelfeldspieler Semih Ergin in der Spitze. Ömer Uzbay, ein Aufstiegsheld von 2009, blieb nach diversen Blessuren ohne Berücksichtigung in der Hinrunde.
Nicht nur einmal ließ sich der VfR durch einen destruktiven Gegner von seiner Linie abbringen, fand keine Mittel. Cherfi: „Auch gegen solche Teams müssen wir unser Ding durchziehen, noch konstanter werden in unserer Spielauffassung.“