VfR Fischeln: Cherfi ist als Tüftler gefragt
Serie "Vor dem Start": Für den Aufsteiger beginnt am Samstag das Abenteuer in der fünften Liga.
Krefeld-Fischeln. Es herrscht Premieren-Stimmung an der Kölner Straße. Erstmals in seiner 92-jährigen Vereinsgeschichte geht es für die Fußballer in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse um Punkte. In diesen Sphären bewegten sich die Grün-Weißen noch nie. Seit dem Aufstieg vor acht Wochen fiebern Verantwortliche, Fans und Freunde des VfR dem Startschuss entgegen. Samstag sollen im Heimspiel vor mehreren hundert Zuschauern gegen den 1. FC Wülfrath (16 Uhr) am besten gleich die ersten Punkte her, um die Euphorie weiter zu befeuern.
Das würde auch Josef Cherfi begrüßen. Doch der Trainer ist in diesen Tagen mehr als Tüftler gefragt als ihm lieb ist. Der Coach musste in den vergangenen fünf Wochen personell viel improvisieren. In Kapitän Stephan Maas, Stephan Heller, René Hebold und Henning Niedmers fielen einige Säulen der Defensive aus. Auch für die kommenden Wochen ist noch keine Entwarnung in Sicht. Heller ist zwar zurück im Mannschaftstraining, für Maas kommen die ersten Saisonspiele aber wohl zu früh. Cherfi rechnet mit dem Kapitän, der aber schon für die Reserve spielen soll, erst in drei Wochen. Hebold und Niedmers werden erst im September zurückerwartet — mit Trainingsrückstand. „Das Hauptproblem ist, dass wir bisher nicht mit der Aufstellung spielen konnten, die mir vorschwebt.“ So wird der VfR mit einer neuen Formation in die Saison gehen, die in der Vorbereitung aber noch Abstimmungsprobleme offenbarte. „Es wird alles Zeit brauchen. Wir müssen uns noch finden, werden uns aber stetig verbessern“, sagt Cherfi. So ging es in den vergangenen Tagen noch um taktische Feinheiten. Im Vorjahr benötigte Fischeln einige Wochen, um seine Höchstform zu erreichen. Es war aber noch nicht zu spät. Die Cherfi-Elf spielte danach unwiderstehlich. Zu Hause blieb der VfR in der gesamten Saison unbesiegt. Diese makellose Bilanz will Fischeln am Samstag ausbauen. Doch auch in der Offensive sieht Cherfi noch „Luft nach oben.“ Dort sollen u.a. Moritz Steiner und Kevin Breuer für kreative Momente sorgen.
38 Partien sind zu spielen, dann soll der Klassenerhalt fix sein. Im schlimmsten Fall muss der VfR aber sieben Mannschaften hinter sich lassen. Wie es auch kommt, Vorsitzender Thomas Schlösser freut sich auf die Saison: „Dieses Jahr kann uns keiner mehr nehmen.“
Ohne die Fischelner Angreifer Stefan Linser (kommt erst Samstag aus dem Urlaub zurück) und Tore Mertens (Aufbautraining) geht es Samstag gegen die Mannschaft von Ex-Profi Joachim Hopp. „Mir ist nicht bange. Wir haben einige gute Jungs in unseren Reihen. Meine Mannschaft hat das Potenzial, in der Klasse mitzuhalten“, sagt Cherfi.