Wasserball: Pia Schledorn schreibt Erfolgsgeschichte fort

Auch unter der neuen Cheftrainerin des SV Bayer sind die Damen das Maß der Dinge in Deutschland. Kritik gibt es an der Liga.

Wasserball: Pia Schledorn schreibt Erfolgsgeschichte fort
Foto: Verein/Bärendahls

Krefeld. Pia Schledorn hat ihr Versprechen wahr gemacht. „Wir wollen das Double verteidigen“, sagte sie zu Beginn der Saison. Zusammen mit ihren Wasserball-Mädels vom Waldsee hat sie es geschafft. 1994 wurde sie selbst als Spielerin deutscher Meister. Mit der Nationalmannschaft nahm sie an zwei Europameisterschaften teil. Von 2002 bis 2004 war sie Trainerin in Bochum und gewann zweimal die Meisterschaft und den Pokal. 2012, 2013 holte sie als Co-Trainerin an der Seite von Sybille Kaisers das Double. Im vergangenen Jahr übernahm sie den Chefposten und wiederholte prompt den Erfolg.

Als Trainerin der Juniorinnenauswahl belegte sie 2001 den 5. Platz bei der WM im australischen Perth und zweimal den 5. Platz bei der EM. Nach dem Abitur ließ sie sich zur Groß-und Außenhandelskauffrau ausbilden. Einen Großteil ihrer Zeit verbringt sie aber beim SV Bayer, „meinem zweiten Zuhause“, wie sie sagt. Vieles in ihrem Leben konzentriert sich auf den Sport, im Besonderen den Wasserball. Nachdem sie mit sieben Jahren das Schwimmen erlernt hatte, kam sie mit 16 beim SV Bayer zum Wasserball. Zum Verein kam sie, weil der Vater als Ingenieur im Bayerwerk beschäftigt war.

Er und vor allem auch ihr großer Bruder Frank förderten sie im sportlichen Bereich. Rückblickend auf die so erfolgreiche vergangene Saison sagt die 45-Jährige kritisch: „Es war eine Saison mit vielen Höhepunkten und wenigen Schwächen. Das, was mich gestört hat, war das Verhalten einiger Gegner mit ihren Äußerungen in der Presse, wo sie die Sachlage sehr subjektiv verändert wiedergegeben haben.“ An ihrer Mannschaft gefällt ihr die gute Mischung aus jungen und älteren, erfahrenen Spielerinnen, die ehrgeizig sind, sich aber auch helfen und, wenn nötig, auch die Meinung sagen.

Die Stärke der Deutschen Wasserball-Liga der Frauen sieht sie nicht mehr so gegeben wie noch vor zehn Jahren. Der Liga fehle die Quantität und Qualität sowie das Messen an internationalen Gegnern. Schledorns größtes Ziel ist die Teilnahme an internationalen Wettbewerben. Auch in der nächsten Saison soll noch einmal das Double her. Jetzt steht aber erst einmal die DM der B-Jugend an.