Unternehmer Martin Kern ist einfach Gin und weg

Mit seinem selbst entwickelten Gin will ein Unternehmer vom Grünen Dyk aus den europäischen Markt erobern.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein Start-Up-Unternehmen sucht seinen Weg vom Grünen Dyk an Europas Theken. Martin Kern stellt bei Christoph Puff, dem Erfinder der gleichnamigen Perlwein-Brause, deutlich Hochprozentigeres vor: Mit „InGINious“ setzt der gelernten Medienkaufmann Kern (Jahrgang 1985), auf einen Trend, der in den vergangenen Jahren in vielen Clubs Furore gemacht hat.

„Klar, der Umgang mit Alkohol ist nicht unproblematisch. Aber wir verfahren nach dem Motto: Trinkt weniger, aber besser.“ Seinen sanften London-Dry-Gin habe er in den vergangenen acht Monaten ganz alleine nach handwerklichen Prinzipien entwickelt. Destilliert und in Tonstein-Flaschen abgefüllt wird der Stoff in Kevelaer in der Brennerei Moosbur. 200 Liter können dort in einem Durchgang gebrannt werden.

Der Edel-Gin ist dreifach destilliert und hat in der Endstufe einen Alkoholgehalt von 49 Prozent. Nach dem Destillieren gönnt Martin Kern dem Produkt eine Ruhe- beziehungsweise Reifezeit von gut sechs Wochen, ehe der edle Tropfen abgefüllt wird.

Ganz günstig ist Martin Kerns Gin nicht. Bis zum 15. September kostet die Halbliterflasche 28 Euro, danach fünf Euro mehr. Kern: „Das Produkt ist eine Neuinterpretation, zugeschnitten auf den Geschmack von heute und kombiniert mit der langen Tradition des Gins. Der Kunde erhält ein unvergleichlich fruchtiges und blumiges Getränk.“

Das Weizen-Destillat mit Wacholdergeschmack will Kern auf dem Folklorefest am 19. und 20. August am Platz an der Alten Kirche einem größeren Publikum vorstellen. Seit Juli ist es bereits bei Puffs erhältlich. Verkauft wird Inginious in dunklen und nummerierten Unikat-Flaschen.

Unternehmerisch hat sich Martin Kern hohe Ziele gesetzt: Noch in diesem Jahr will er zwischen 4000 und 6000 Flaschen in Krefeld und deutschlandweit verkaufen und peilt damit einen Umsatz von fast 200 0000 Euro an. Im kommenden Jahr will er diesen Umsatz etwa verdoppeln.

Dann soll auch als nächste Produkt, ein Schlehengin, auf den Markt kommen. Langfristig will sich der Inginious-Erfinder und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens auch europaweit gegen 25 bis 30 starke Konkurrenzbetriebe durchsetzten. Dazu gehöre auch der Sprung in das Ursprungsland des Gin, England. Dabei aber, so betont Kern, „soll der handwerkliche Charakter unbedingt beibehalten und ein gesundes aber nachhaltiges Wachstum angestrebt werden“.