Krefeld Mehr Sicherheit auf Schulwegen

Verkehrserziehung in Kitas wird flächendeckend eingeführt. Drei neue Elternhaltestellen vor Schulen geplant.

Vier neue Elternhaltestellen sind geplant.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es ist ein Horrorszenario für alle Eltern: Sie verabschieden ihr Kind morgens zur Schule, aber es kommt nachmittags nicht wieder heim. Es hat auf dem Schulweg einen Verkehrsunfall gegeben, das Kind ist verletzt. Zum Glück kam es im vergangenen Jahr nur 16 Mal zu Verkehrsunfällen auf Schulwegen, bei denen Kinder verletzt wurden. „Doch jedes verletzte Kind, ist eines zu viel“, erklärte Schul- und Jugenddezernent Gregor Micus am Freitag zum Auftakt der Kampagne „Sicher zur Schule“.

Um Kindern noch vor dem Wechsel aus der Kita in die Grundschule die richtigen Verhaltensregeln im Straßenverkehr beizubringen, hat eine Arbeitsgemeinschaft aus Verkehrswacht, Polizei, Chemiepark, Verwaltung und der Initiative Krefelder Fairkehr die Kampagne ins Leben gerufen. Rund 3000 Schulweghefte für die Vorschulkinder und Elternratgeber werden dazu in den kommenden Wochen an die Kitas in Krefeld flächendeckend verteilt.

„Die Kinder sollen durch die Veranschaulichungen in den Heften besser auf ihren Schulweg vorbereitet werden. Konkret sollen durch die Inhalte in dem Heft den Kindern die Bedeutung der wichtigsten Verkehrsschilder und das richtige Verhalten beim Überqueren von Straßen verdeutlicht werden“, sagt Rainer Behrens, Geschäftsführer der Verkehrswacht Krefeld.

Das Praxis-Training übernehmen die Erzieher in Zusammenarbeit mit der Polizei. „Und natürlich müssen die Eltern mitmachen“, nimmt der Erste Polizeihauptkommissar Andreas Heinrich die Erziehungsberechtigten in die Pflicht. „Weil Eltern die größten Vorbilder ihrer Kinder sind, wird es nicht nur das Schulwegheft für Kinder geben, sondern auch den Ratgeber für die Erwachsenen“, so Heinrich.

Darin werden die Eltern, deren Kinder nach den Sommerferien Ende August in die Grundschule kommen, über gut sichtbare Kleidung im Straßenverkehr und eine gute Vorbereitung auf den Weg zur Schule informiert. „Je früher die Kinder lernen, den Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu absolvieren, desto sicherer werden sie beim Abschätzen von Geschwindigkeiten“, erklärt Behrens.

Parallel zur Einführung von Schulwegheften und Elternratgebern werden auch die Elternhaltestellen in Krefeld weiter ausgebaut. Nach dem Pilotprojekt an der Edith-Stein-Schule in Uerdingen, sollen auch in Nähe an der Paul-Gerhardt-Schule, der Südschule und der städtischen Grundschule Gießerpfad Hol- und Bringzonen entstehen, wo El tern ihre Kinder vor und nach der Schule ein- und ausladen können. „Die Schulen haben sich bei uns gemeldet, weil sie teilweise chaotische Zustände vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende vor den Schultoren beklagen“, erklärt Behrens.

Elternhaltestellen sollen diese Zustände verbessern. In rund 300 Meter Entfernung werden dazu Parkbuchten eingerichtet, von wo aus die Kinder zu Fuß den restlichen Weg zur Schule absolvieren. An der Edith-Stein-Schule wurde dazu ein Haltebreich an der Ecke Arndtstraße/Am Lindenplatz geplant. An der Fischelner Südschule soll die Elternhaltestelle am Friedhof entstehen.

„Wir hoffen, dass die Elternhaltestellen noch vor dem Beginn es neuen Schuljahres umgesetzt werden können“, sagt Behrens. Auch Kindertagesstätten hätten Bedarf. „Jedoch ist die Umsetzung dort deutlich schwieriger, weil die Kinder teilweise noch zu jung sind, um sie von der Elternhaltestelle aus alleine auf den Fußweg zur Kita zu schicken. Doch auch hierfür werden wir uns Konzepte ausdenken“, so der Geschäftsführer der Verkehrswacht Krefeld.