Krefeld Aufzug im Bahnhof ist schon wieder defekt

Im schlimmsten Fall kann es sechs Wochen dauern, bis der Fahrstuhl repariert wird.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Das muss doch sofort repariert werden“, sagt Benjamin Tillenburg. Der 31-Jährige hat gerade bemerkt, dass der Aufzug zu den Gleisen zwei und drei im Krefelder Hauptbahnhof „schon wieder“ nicht funktioniert. Seit dem 13. Mai können Reisende, die etwa nach Mönchengladbach oder Düsseldorf fahren wollen, den Fahrstuhl nicht mehr benutzen.

„Es besteht offensichtlich ein Problem mit der Elektronik“, sagt ein Bahnsprecher auf Nachfrage der WZ. Bisher stehe noch nicht fest, ob die Schaltfläche absichtlich beschädigt wurde - zum Beispiel durch das Auskippen einer Getränkedose — oder ob ein technischer Defekt vorliegt.

Erst Anfang April war der Aufzug ausgefallen. Wie lange es dauert, bis der jetzige Schaden behoben werden kann, steht laut Bahn noch nicht fest. Im schlimmsten Fall dauer es bis zu sechs Wochen, bis die Reparaturarbeiten abgeschlossen werden können. „Im Durchschnitt dauert es eine Woche bis 14 Tage“, sagt der Bahnsprecher. Das liege daran, dass Ersatzteile, die nötig sein könnten, nachproduziert werden müssen. Da die Bahn kein eigenes Ersatzteillager habe, sei das Verkehrsunternehmen auf die Zulieferer angewiesen.

Ein schwacher Trost für körperlich beeinträchtigte Reisende, die auf den Aufzug angewiesen sind. „Wenn ich jetzt ohne meine Freundin hier gewesen wäre, wäre ich aufgeschmissen“, sagt Christel Schöning. Die Seniorin benutzt einen Rollator. Während ihre Bekannte ihr hilft, die Treppen zum Bahnsteig zu bewältigen, trägt ihr ein aufmerksamer junger Mann den schweren Rollator nach oben, damit sie ihren Zug noch bekommt. „Wir finden das unmöglich“, sagt Teresa Gutowski, nachdem sie ihre Freundin auf den Bahnsteig gebracht hat.

Für Benjamin Tillenberg, der auf einen großen Elektroroller angewiesen ist, ist es eigentlich unmöglich, einen Zug zu nehmen, der an Gleis zwei oder drei abfährt. „Es gibt einen Trick. Von Gleis fünf aus gibt es vor dem Bahnhof einen Überweg zu Gleis zwei.“ Der 31-Jährige wisse, dass der Weg über die Schienen strengstens verboten ist.

„Ich sehe ja, ob ein Zug kommt oder nicht, trotzdem ist es natürlich nicht ungefährlich“, sagt Tillenburg. Er sehe nicht ein, nur weil der Aufzug nicht funktioniert, „eine Weltreise zu unternehmen, um von Krefeld nach Mönchengladbach oder Essen zu kommen.“