Flüchtlingsunterbringung Meyer will Traglufthallen statt Turnhallen
Der Oberbürgermeister schlägt einen eigenen Ausschuss für Flüchtlingsfragen vor. Der Rat entscheidet in der Dezembersitzung.
Krefeld. Die Gründung eines Unterausschusses „Unterbringung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen“ soll in der nächsten Sitzung des Stadtrates am 10. Dezember beschlossen werden. Diesem Vorschlag des neuen Oberbürgermeisters Frank Meyer hat die Fraktionsvorsitzendenkonferenz in ihrer Sitzung zugestimmt. Zudem strebt er eine Unterbringung in Zelten an, um die Sporthallen frei zu bekommen.
Das Gremium soll als Unterausschuss des Hauptausschusses fungieren. „Ich halte es wegen der Bedeutung des Themas für wichtig, alle Fragen rund um die Situation der Flüchtlinge in einem Ausschuss zentral zu diskutieren und dort zu entscheiden. So haben wir als Verwaltung die Möglichkeit, schneller und effektiver zu werden — und vor allem den Menschen noch besser zu helfen“, sagte Meyer. Er betont eine gemeinsame Verantwortung von Verwaltung und Politik in diesem Zusammenhang. Bisher waren die Beratungen zu Flüchtlingsangelegenheiten getrennt in ganz unterschiedlichen Ausschüssen geführt worden.
Meyer nannte die Unterbringung, Betreuung und Integration der Flüchtlinge „eine der größten Aufgaben und Herausforderungen unserer Tage“ in Krefeld. Zur Gründung des neuen Unterausschusses wird die Verwaltung nun eine Beschlussvorlage für die kommende Ratssitzung vorbereiten. Neben den zurzeit 230 Flüchtlingen in der Landeseinrichtung Sporthalle Glockenspitz werden aktuell in Krefeld 2360 Flüchtlinge in städtischer Unterbringung versorgt.
Bis Jahresende rechnet die Verwaltung hier mit einem Anstieg auf rund 3000 Personen. Um entsprechende Kapazitäten angesichts der weiterhin steigenden Zahlen zur Unterbringung der Flüchtlinge zur Verfügung stellen zu können, hält die Verwaltung eine zeitweise Anmietung von zwei Traglufthallen beziehungsweise sogenannten Mobilheimen für erforderlich.
Die Standortfrage wird nun geprüft und soll zusammen mit der Politik entschieden werden. Möglicherweise kommt dann auch der Standort Kasernengelände Kempener Allee wieder auf die Tagesordnung — diesmal aus städtischer Sicht.
Wie berichtet hatte das Land zunächst Zelte auf dem dortigen Exerzierplatz aufstellen wollen, war dann davon aber wieder abgerückt und zeigt jetzt Interesse an der Kaserne in Forstwald. „Wir möchten auf diese Weise zusätzliche Kapazitäten schaffen und dann sukzessive belegte Sporthallen freiziehen, damit die betroffenen Sportvereine wieder Hallenzeiten für ihren Trainings- und Spielbetrieb zurück bekommen können“, erklärte der Oberbürgermeister. Angemietet hat die Stadtverwaltung gut 270 Wohnungen — hier sind aktuell rund 1100 Flüchtlinge untergebracht.
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