Migranten: Viele Angebote, aber zu wenige wissen davon
Eine Erhebung zeigt, dass 33 Träger sich engagieren, doch bei der Werbung hapert es.
Krefeld. Es gibt viele Angebote für Migranten in Krefeld, allerdings werden nicht alle auch gut genutzt. Oft liegt das daran, dass sie den möglichen Interessenten nicht bekannt sind oder dass Sprachbarrieren einen Besuch verhindern. Das ist der Kern einer Bestands- und Bedarfsuntersuchung von Angeboten für Menschen mit Migrationshintergrund in Krefeld, die die Integrationsbeauftragte Meltem Söylemez jetzt im Integrationsausschuss vorgestellt hat. Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales hatte die 65 Seiten starke Erhebung gefördert.
Der Bericht stellt die Ergebnisse der Befragung und der Workshops, die das Projekt begleiteten, dar. Weitere Themen sind unter anderem Öffentlichkeitsarbeit, die bei Migranten eine wichtige Rolle spiele, Ausbau von Netzwerkstrukturen und Erwartungen an die zukünftige Weiterentwicklung der Integrationsarbeit.
Der Bericht sagt auch, was besser gemacht werden könnte: So sollten die Anbieter ihre Angebote bekannter machen und ihre Transparenz steigern. Außerdem sollen sie angeregt werden, das „Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie von Migrantinnen und Migranten unterschiedlicher Herkunft zu fördern.“
Die Auslastung der Angebote (74,6 Prozent) wird als gut bezeichnet. Gründe für schlechtes Annehmen sind, neben fehlendem Interesse, fehlende Bekanntheit und Sprachbarrieren. Entsprechend häufig werden Sprachkurse angeboten. 33 Träger, darunter Migranten- und gemeinnützige Vereine, Kitas, Kommunen, Krankenhäuser, kirchliche Einrichtungen, Schulen und viele mehr listet der Bericht auf. Meltem Söylemez bedauerte bei der Vorstellung, dass nur wenige Angebote aus Sport und Altenpflege eingegangen seien.
Das Projekt ist Teil eines Gesamtkonzepts, in dem auch der Aufbau eines Internetportals verwirklicht wurde. Das wird inzwischen 2500 Mal pro Tag angeklickt. wx