Videokameras im Tunnel schrecken Straftäter ab
Seit drei Jahren überwacht die Bahn die Verbindung zwischen Haupt- und Maybachstraße — mit Erfolg.
Krefeld. Drei Jahre nach Installation der Videoüberwachung im Oppumer Bahnhofstunnel hat die Deutsche Bahn für die WZ eine Bilanz gezogen — die überaus erfolgreich ausfällt. Denn während früher ständig Beschädigungen und Schmierereien beseitigt werden mussten, ist damit seit Juli 2009 Schluss: „Die jährlichen Aufwendungen für die Schadensbeseitigung konnten von einem fünfstelligen Euro-Betrag auf nahezu null reduziert werden“, sagt Bahnsprecher Franz Heumüller.
Eine Entwicklung, die Bezirksvorsteher Karl-Heinz Borghoff auch ohne Kenntnis der Zahlen so teilt: „Nach der Installation des Lichtbandes ist mir nur ein Fall bekannt, in dem es zu einer Beschädigung kam“, sagt der CDU-Politiker. Dass kaum noch Schäden zu beklagen seien, freut ihn. „Das ist eine Entwicklung, die ich mir so gar nicht vorgestellt habe“, räumt Borghoff ein. Offensichtlich hätten Sprayer und andere Vandalen doch Angst, bei ihren Taten gefilmt zu werden.
Helmut Späth, Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung Oppum/Linn, hat ebenfalls einen besseren Eindruck. Abgerundet wird dieser dadurch, dass die Bahn gemeinsam mit der Stadt für Sauberkeit sorge. Dies vermittle insgesamt ein positives Bild.
„Für das zuständige Bahnhofsmanagement erzeugt die Videoüberwachung — nicht nur in Oppum — eine deutlich präventive Wirkung und führt zu einem Rückgang der Straftaten“, erklärt Bahnsprecher Heumüller. Deshalb plant die Bahn, die Videoüberwachung am Oppumer Bahnhof auf die Bahnsteige auszuweiten. Denn dort kommt es nach wie vor zu Zerstörungen und Schmierereien, die möglicherweise dann ebenfalls der Vergangenheit angehören. Borghoff und Späth begrüßen dieses Vorgehen der Bahn.
Die Bilder aus den Kameras werden zentral bei der Bahn gespeichert und können nur von den Polizeibehörden innerhalb von 72 Stunden ausgewertet werden, erläutert Franz Heumüller. Wenn Bahn-Mitarbeiter Schäden feststellen, nimmt das Unternehmen Kontakt zur Polizei auf und stimmt mit ihr das weitere Vorgehen ab. Wenn es sich um eine Straftat handelt, dann wird Strafanzeige erstattet.
Die Videoüberwachung im Oppumer Bahnhofstunnel ist Anfang Juli 2009 in Betrieb genommen worden. Vorausgegangen war eine lange Diskussion über die Kriminalität und Sachbeschädigungen an diesem Ort. Während im öffentlichen Raum eine Videoüberwachung nur nach den strengen Regeln des Polizeirechts bewertet wird und nach diesem Maßstab zurzeit in Krefeld keine Möglichkeit gesehen wird, ist das auf Bahngelände anders: Bei den Liegenschaften des Unternehmens handelt es sich um Privatgelände, das der Besitzer nach eigenem Ermessen überwachen darf. Gleichwohl hatte die Stadt 35 000 Euro in die Hand genommen, um die Videoüberwachung im Tunnel umzusetzen. Die Bahn allein hatte keine Bereitschaft dazu signalisiert.