„Positiv Verrückte“ „Mister Tennis“ und Co in Krefeld: Ehrenamtliche des Sports geehrt

Krefeld · Wenig bekommen, viel geben: In Krefeld sind Ehrenamtliche des Sports geehrt worden.

Oberbürgermeister Meyer zeichnet die Sport-Ehrenamtler im Historischen Ratsaal des Krefelder Rathauses aus.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der Kitt der Gesellschaft, wahlweise auch das Rückgrat – es gibt einige Attribute, mit dem sich die wertvolle Arbeit Ehrenamtlicher auf den Punkt bringen lässt. Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) nahm das mit dem Kitt am Mittwochabend gerne auf. „Wenn der fehlt, wird es zugig und kalt.“ Vor allem gesellschaftlich. Auch deswegen baten Stadt und Stadtsportbund gestern im Historischen Ratsaal zur Ehrung Ehrenamtlicher des Krefelder Sports. Eine Auswahl besonders fleißiger Freizeitvernichter, die selbstlos im Dienste anderer unterwegs sind: 66 180 Krefelder Bürger sind in 200 Sportvereinen aktiv – und nutzen das, was Menschen wie Horst Giesen ihnen hinstellt. „Mister Tennis“, wie er in Krefeld bezeichnet wird, arbeitet seit 1989 als Vorsitzender des Krefelder Tennisclubs, ist seit 1999 Vorsitzender im Krefelder Tenniskreis, ist noch viel mehr und hört nicht auf damit. Ein Tennis-Alphatier. Und – von Giesen selbst recherchiert – einer „von 1,4 Millionen, die in NRW ehrenamtliche Arbeit leisten“. Wohl „13,4 Stunden in der Woche“ im Schnitt. Da kommt eine erkleckliche Summe zusammen, würde man sie mit Mindestlohn füllen. Aber darum geht es ja: wenig bekommen, viel geben.

Giesen bekam den Ehrenteller der Stadt, wie auch Wilfried Hocks vom SC Bayer Uerdingen, Werner Hox als Mister Judo vom PSV Krefeld und Barbara Wolf-Dohmen vom Skiklub Bayer Uerdingen. Für alle gilt: Ämter ohne Ende, Arbeit am Anschlag, aber immer ein Lächeln am Start. „Positiv Verrückte“, sagte Meyer, „mit Tatkraft, Courage, Charakter, Mut und Herz“. Die auch dafür verantwortlich zeichnen, dass der Krefelder Sport (Meyer: „Krefeld ist eine Sportstadt, das ist bei unseren Zahlen eine Abstimmung mit den Füßen“) wieder mehr Mitglieder zählt als noch vor der elenden Corona-Pandemie. Geholfen haben dabei auch jene, die noch jung sind und trotzdem seit Jahrzehnten ehrenamtlich arbeiten. Sie wurden für „Junges Ehrenamt“ ausgezeichnet: Stefanie und Katrin Weber (Fischelner Sportverein 1998), Anna und Ole Weiße (TV Burgfried Linn) und Bojan Mirchevski (Bockumer Bulldogs). Giesen lobte das ausdrücklich, weil fehlender Nachwuchs das Problem aller älteren Ehrenamtlichen sei: Sie müssen einfach immer weitermachen.

Silbermedaille erhielten neben weiteren acht Verdienstnadeln an diesem Abend, nur unterbrochen von Gitarrenklängen des Krefelder Musikschülers Liam Amouzandeh: Wolfgang Langhoff (SC Bayer 05), Klaus Schroers und Markus Böke (beide CSV Marathon) und Günter Tenberg (Schützenbrüder Hüls).