Mit Atemschutz durch den Kriechparcours
Die Feuerwehr lud Interessierte in ihr neues Gebäude ein und präsentierte ihre Arbeit.
Krefeld. Feierlich begann der Tag der offenen Tür bei der Hülser Feuerwehr: Pfarrer Paul Jansen segnete das neue Gebäude. Bezogen hatten die Feuerwehrkameraden das neue Domizil bereits vor einer Woche — nun wollten sie es der Öffentlichkeit präsentieren.
Hüpfburg, Wasserspiele, Kinderschminken, Rundgänge und „Feuerwehr zum Anfassen“ standen auf dem Programm. Eine lange Warteschlange bildete sich, um einmal eine Runde mit einem Feuerwehrgroßfahrzeug zu drehen.
Löschzugführer Jochen Klein ließ seine Kameraden um 12 Uhr antreten, um den offiziellen Teil des Tages zu beginnen. Seinem Zug gehören derzeit 43 aktive Kameraden an: „Wir haben viele junge Kollegen, die wir aus der Jugendfeuerwehr rekrutieren konnten.“ Dennoch sei der fehlende Nachwuchs ein Problem. 13 junge Leute zwischen zwölf und 18 Jahren schnuppern derzeit bei der Jugend Feuerwehrluft — darunter ein Mädchen. „Alle machen danach nicht automatisch bei der Freiwilligen Feuerwehr weiter“, bedauert Jochen Klein. „Unsere Arbeit ist sehr wichtig, das vergessen einige Menschen. Heute hoffen wir allerdings, zu keinem Einsatz gerufen zu werden.“
Beim Tag der offenen Tür drängten sich Familien und Feuerwehrzüge umliegender Gemeinden an den Pavillons vor der Halle, am Kuchenbüffet in der Halle oder bei den angebotenen Aktivitäten.
Thomas Härtel, Geschäftsführer des Feuerwehrausbildungszentrums NRW in Kempen, hatte alle Hände voll zu tun. Sein Atemschutzübungscontainer wurde viel genutzt. Christian Gründel war mit seiner Familie gekommen, und während Nachwuchs Julius friedlich im Kinderwagen schlief, legte Papa die Feuerwehrausrüstung an. „Ich möchte einmal erfahren, wie sich ein Feuerwehrmann in seiner Ausrüstung fühlt.“
Mit Schutzausrüstung und Atemschutzgerät auf dem Rücken, legte er den 43 Meter langen Kriech- und Laufparcours im Container zurück. Härtel begleitete ihn. „Das allein ist schon anstrengend, aber die Feuerwehrleute müssen die Übung einmal im Jahr absolvieren. Unter erschwerten Bedingungen. Also bei 60 Grad Hitze und Rauchentwicklung“, erzählt Härtel.
Nicht leicht — und der eine oder andere braucht zwei Anläufe, um es zu schaffen. Christian Gründel jedenfalls ist froh, als die 43 Meter hinter ihm liegen und er die Ausrüstung wieder ablegen darf.
Jochen Kleins Kameraden übten indes an einem brennenden Tank die Brandbekämpfung und beeindruckten die Zuschauer.