Mit der Fastenzeit aus der Routine kommen

Die Gemeinde St. Thomas Morus lädt zu einem Frühstück um 6.15 Uhr ein.

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Kempener Feld. Früh aufzustehen fällt vielen schwer, um sechs Uhr morgens ist es noch dunkel und nur wenige Autos sind unterwegs. In der Fastenzeit aber lädt die katholische Pfarrgemeinde Heiligste Dreifaltigkeit zu ihrer „Frühschicht“ im Gemeindezentrum von St. Thomas Morus an der Kempener Allee ein. Diese Tradition gibt es seit über 30 Jahren, berichtet Pastor Thorsten Obst.

In der Fastenzeit treffen sich die Mitglieder der Gemeinde an jedem Mittwoch um 6.15 Uhr zur gemeinsamen Besinnung und zur Einstimmung auf den Tag und die Woche. Etwa 15 bis 20 Frauen und Männer kommen zusammen, um gemeinsam zu beten und zu singen. Anschließend wartet ein Frühstück.

Die Themen der fünf Frühschichten befassen sich mit dem Thema Sinneswahrnehmung: sich vom Leben berühren lassen (21.2), das Leben auskosten (28.02), auf das Leben hören (07.03), das Leben sehen lernen (14.03) und das Leben atmen (21.03.) Alle fünf Frühschichten werden von Gemeindemitgliedern vorbereitet und gestaltet.

„Die Frühschicht ist ein besonderer Teil der Fastenzeit, der mir hilft, aus der Routine herauszukommen“, sagt Martin Peters, der Vorsitzende des Pfarreirates und Erich Peters fügt hinzu: „Man nimmt sich in der Fastenzeit Dinge vor, die man sonst nicht macht und die zum Teil Überwindung kosten“. Für Margret Spohr ist die Frühschicht eine ganz besondere Möglichkeit, gemeinsam mit anderen zu beten. So empfindet auch die Gemeindereferentin Ina Kuhn, „die Solidargemeinschaft ist ein schönes Erlebnis“. Wenn man nach dem Frühstück so gegen 7.30 Uhr das Gemeindezentrum verlässt, ist es heller geworden und die Hektik des Alltags und des Berufsverkehrs hat begonnen. Aber irgendwie scheint man der Hektik jetzt mit mehr Gelassenheit begegnen zu können.