Karneval Mösche-Männekes begeistern mit Jubiläumssitzung
Ein umfangreiches Bühnenprogramm unterhält die Karnevalisten im vollen Seidenweberhaus bestens.
Krefeld. Als bei der Jubiläumssitzung der Mösche-Männekes Lehrer Schopps kurz vor Mitternacht auf die Bühne kommt, da geht es zu wie in der richtigen Schule, es wird geschwätzt. Der agile Präsident Basalla hatte wohl die Konzentrationsfähigkeit der Besucher überschätzt. Die meisten waren am Freitagabend meist schon seit 18.30 Uhr im Seidenweberhaus versammelt. Sie erlebten eine grandiose Jubiläumssitzung zum 65-jährigen Bestehen.
Ein ungewöhnlicher Start beginnt mit Akrobaten, die als übergroße Puppen agieren, wobei man nicht weiß, sind es zwei oder drei. Großer Beifall, danach kündigen Fanfaren den Einzug des Elferrates an. Er wird angeführt von der schmucken Prinzengarde, die all ihre aktiven Mitglieder aufgeboten hat. Zu „Heidewitzka, Herr Kapitän“ gibt es den Mariechentanz und das Stippeföttsche der Gardisten.
Ein stimmgewaltiger Nobert Conrads erfreut die Narren mit historischen Liedern aus der Domstadt. Die bereitliegenden Feuerzeuge sorgen für eine intime Stimmung und die erste Rakete ist fällig. Es folgt ein Zwiegespräch vom Feinsten. Die „Huusmeister vom Bundesdaach“ berichten Internes aus Berlin und auch Brüssel, nehmen Politiker aufs Korn und treffen mit ihren Versen den Nerv des Publikums.
Nach anderthalb Stunden reisst das Tanzkorps Rheinmatrosen der Großen Mülheimer die Gäste von den Stühlen. Man sieht atemlos zu, wie Tanzmariechen hoch durch die Luft fliegen. Die schmucke Truppe mit rund 40 Tänzerinnen und Tänzern wird mit stehendem Applaus geehrt.
Es geht weiter Schlag auf Schlag. Der sympathische Christian Pape, in den letzten Wochen mehrfach in Krefeld zu sehen, erobert wieder die Herzen der Karnevalisten. Es gibt die zweite Rakete. Dann kommt der Einzug des Prinzenpaares. Prinz Dieter I. und Prinzessin Britta I. In ihren schmucken Stadtfarben machen sie eine gute Figur. Nach Orden und Küsschen zieht der Prinz mit einem Bauchladen von dannen, der ihn an seine Jugend erinnert. War er doch in der Nähe eines Büdchens groß geworden. Jetzt durfte er ganz offiziell von den Süßwaren schnöppen.
Das Publikum rockt sich müde „De Köbesse“, natürlich aus Köln, fetzten über die Bühne und elektrisieren auch den letzten Besucher. Selbst der seriöse Elferrat ist nicht zu bremsen. Danach hat es Lehrer Schopps ganz schön schwer. Nach ihm heizen die Rabaue den Gästen noch einmal tüchtig ein. Und weit nach Mitternacht erklingt das letzte Helau, gefolgt von einem allerletzten Mösche piep-piep.