Mord: Polizei fahndet mit Foto nach dem Verdächtigen

Krefeld. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem 50-jährigen Hans Peter Hensel. Er soll seine Ex-Freundin erstochen und zuvor seine Wohnung in Brand gesteckt haben.

Am Sonntag gegen 8.25 Uhr ging bei der Feuerwehr der Anruf eines Mannes ein, der seinen Namen nicht nennen wollte. Er bat, einen Notarzt zur Süchtelner Str. 232 in Krefeld zu schicken. Auf Nachfrage ergänzte er: "Zu einem Todesfall." Er gab an, der Lebenspartner zu sein. Der Schlüssel liege im Briefkasten, sagte er weiter.

Der Rettungsdienst fand tatsächlich einen Schlüssel im Briefkasten, die Haustüre war nur angelehnt. Im ersten Obergeschoss öffneten die Einsatzkräfte mit dem Schlüssel das verschlossene Schlafzimmer und fanden dort den leblosen Körper einer Frau.

Bei der Toten handelt es sich um eine 47-jährige Frau, die mit ihren erwachsenen Kindern, einm Sohn und einer Tochter sowie ihrer Schwester und deren Tochter im Hause wohnt. Die 47-jährige arbeitet in einem Altenheim und hatte eigentlich Wochenenddienst - zu dem sie allerdings nie erschiebenen ist.

An Kopf und Hals hatte die Frau viele schwere Stich- und Schnittverletzungen. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Die Untersuchungen der Blutspuren vor Ort ergaben, dass der Fundort auch gleichzeitig Tatort war. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden.

Ersten Ermittlungen zufolge hatte es sich bei dem anonymen Anrufer um den Freund des Opfers gehandelt, den 50jährigen Hans Peter Hensel. Dieser wohnt an der Lindenstraße 62 in Krefeld. Hier brannte es wenige Stunden zuvor. Um 6.21 Uhr wurde ein Feuer in der Erdgeschosswohnung des Hauses gemeldet. Hausbewohner waren durch einen Knall und Sirenengeheul wach geworden und hatten Flammen aus der Wohnung schlagen sehen.Hans Peter Hensel soll in seiner Wohnung eine Handsirene aufbewahrt haben, die er vermutlich betätigte.

Die Hausbewohner konnten sich unverletzt ins Freie retten. Die Erdgeschosswohnung brannte völlig aus. Hans Peter Hensel befand sich nicht im Haus. Ein Sachverständiger untersucht die Brandursache für die Mordkommission ein Sachverständiger.

Nach den bisherigen Ermittlungen suchte Hensel das spätere Opfer in der Süchtelner Str. 232 am Samstagabend zwischen 21.15 Uhr und 22 Uhr auf. Hensel war mit der 47-jährigen Frau seit zwölf Jahren befreundet. In dieser Zeit hatte er mehrjährige Haftstrafen zu verbüßen, was jedoch nicht zu einer Trennung führte. Vor etwa vier Wochen soll sich die 47-Jährige nun von ihm getrennt haben. Hensel war mit der Trennung nicht einverstanden und soll gedroht haben, sich und ihr etwas anzutun, so die Polizei in einer Pressemitteilung.

Hans Peter Hensel ist den Ermittlungsbehörden als Straftäter bekannt, zuletzt verbüßte er eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Bankraubes. Er ist Konsument harter Drogen und gilt als gewalttätig.

Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission teilt mit: "Das Opfer ist nicht dem gleichen Milieu zuzurechnen. Zu der 47-jährigen Frau haben wir ermittelt, dass sie in ordentlichen bürgerlichen Verhältnissen lebte und keine Bezüge zum Milieu und kriminellen Umfeld des Hans Peter Hensel hatte. Anderslautende Veröffentlichungen, die hierzu in den Medien schon erfolgten, sind falsch."

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Krefeld wurde die Obduktion der Toten gerichtlich angeordnet. Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass die Stich- und Schnittverletzungen im Hals- und Kopfbereich den Tod der Frau verursacht hatten. Außerdem waren Schlagverletzungen auf den Kopf festzustellen. Die 47-Jährige muss versucht haben, sich gegen ihren Peiniger zu wehren: Schnittverletzungen an den Händen belegen das.

Hans-Peter Hensel ist dringend verdächtig, seine ehemalige Freundin getötet zu haben. Am Sonntag wurden bereits umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Der flüchtige Hans-Peter Hensel wurde am Sonntag noch mehrfach im Stadtgebiet von Zeugen gesehen.

Nun fahndet die Polizei mit Namen und Bild nach Hans Peter Hensel. Zeugen, die den Aufenthalt des Gesuchten kennen oder Angaben zu möglichen Aufenthaltsorten machen können, werden gebeten sich zu melden. Gerd Hoppmann, Leiter der Mordkommission:"Bitte beachten Sie, dass der Gesuchte als gefährlich einzustufen ist und bewaffnet sein könnte."

Hans-Peter Hensel ist von auffälliger Gestalt, er ist zwei Meter groß und schlank. Er hat dunkelblondes, cirka drei Zentimeter langes Haar. Zuletzt soll er eine Khakihose (Tarnfarben) und eine dunkle Lederjacke getragen haben. Er führte zuletzt einen hellen Rucksack mit und war mit einem weiß-blauen Herrenfahrrad (Trekkingrad Marke Avantgarde) unterwegs. Das Fahrrad hat einen gummiummantelten Lenker in Form einer 8.Die Polizei bittet um Hinweise an Ruf 02151/6340