Mordprozess Beate S.: Angeklagter schiebt Schuld auf Mittäter
Hristo I. erhielt den Auftrag, Beate S. zu bestrafen. Wer die Frau getötet hat, ist allerdings nach wie vor unklar.
Krefeld. Stefan K. (43) will nicht aus Habgier gehandelt haben, als er im Rotlichtmilieu nach Helfern für seinen Mordplan gegen Beate S. suchte. In überwachten Telefonaten mit seiner Frau sprachen die beiden zwar über Luxusgüter, die sich das Paar gönnen wollte. Diese Gespräche hätten sich aber darauf bezogen, dass Stefan K. angeblich bald eine besser dotierte Stellung bei seinem Arbeitgeber erhalten könne.
Umfangreiche Angaben machten die beiden bulgarischen Angeklagten Hristo I. (30) und Hristo M. (20). Von Mönchengladbach aus fuhren die beiden Männer mit einem dritten Mann nach Krefeld zur Wohnung der wohlhabenden Beate S. (75). Hristo M. soll nicht gewusst haben, wohin die Reise geht. Ebenso sei ihm nicht klar gewesen, was sein Cousin Hristo I. in Fischeln wollte, so die Darstellung des 20-Jährigen. Nachdem Hristo I. den Wagen verlassen hatte, kam ein Anruf. M. erhielt den Auftrag, zu einem Haus zu gehen und nachzusehen, ob im Fenster eine Person erkennbar sei. „Durch das Fenster sah ich den Rücken einer Frau mit weißen Haaren“, erklärte M. Erst jetzt will ihm klar geworden sein, dass sein Cousin in die Wohnung einbrechen wollte: „Ich dachte nicht, dass er ihr etwas antun will.“
Hristo I. hatte von Stefan K. den Schlüssel zum Haus bekommen und den Auftrag: „Punish her“ („Bestrafe Sie“). Von Mord sei nie die Rede gewesen, jedoch habe er dies aus dem Kontext geschlossen, erklärte I. vor Gericht. Der mutmaßliche Mittäter hätte zunächst allein die Wohnung betreten wollen. Doch trotz des vorhandenen Schlüssels bekam er die Tür nicht auf und I. kam dazu. Gemeinsam hätten sie dann die Wohnung betreten.
Das Verfahren wird am Dienstag fortgesetzt.