Müllgebühren bis 2018 stabil
Die Stadt hat die Festpreisvereinbarung mit den SWK verlängert. So zahlen die Bürger vorerst nicht mehr.
Krefeld. In die hitzige Diskussion um die Auslastung der Krefelder Müllverbrennungsanlage (MKVA) und die damit verbundenen Gebühren haben Stadt und SWK jetzt ein klares Signal gesetzt: Die Müllgebühren bleiben für die Krefelder Bürger bis 2018 stabil. Die 2014 auslaufende Festpreisvereinbarung wurde um vier Jahre verlängert.
Der Kreis Viersen hat sich gerade für andere Anlagen entschieden, die Stadt Mönchengladbach ist in der Ausschreibungsphase. Auch der Vertrag mit dem Kreis Neuss läuft 2016 aus. Sollten der Krefelder MKVA diese bisherigen Kunden verloren gehen, weil andere Verbrennungsanlagen günstigere Konditionen bieten, wird eine drastische Gebührensteigerung für die Krefelder befürchtet.
Umgekehrt kann die Stadt sich nicht vorstellen, aus dem Vertrag mit den SWK auszusteigen, um sich günstigere Anbieter zu suchen. Umweltdezernent Thomas Visser: „Wir sehen da keine Veranlassung. Wir sind verpflichtet, eine auf zehn Jahre gesicherte Entsorgung für unsere Stadt nachzuweisen. Und wir stehen in der Verantwortung. Die Investition in die MKVA hat ja die Stadt über die Tochter SWK selbst getätigt.“
Dass diese Tochter nun das Risiko für eventuell steigende Kosten bis 2018 trägt, könnte sich ab 2016 — wenn die ersten Verträge mit den Nachbarkommunen auslaufen — allerdings auch auf die Ausschüttung der SWK an die Stadt auswirken.
Der Vorstand hat unterdessen erneut die Gründe erläutert, warum die SWK mit den Preisen anderer Anlagen nicht mithalten kann. Krefeld liege mit einem Entsorgungspreis von 170 Euro pro Tonne im Landesdurchschnitt. Dieser Preis sei nötig, um die entstehenden Kosten zu circa 80 Prozent abzudecken, so Kerstin Abraham.
Mit den restlichen zehn Prozent habe man Spielraum auch beim Preis. Diesen nützten jetzt manche Anlagenbetreiber oder Makler, um Kunden abzuwerben mit Preisen von 60 bis 70 Euro/Tonne. So würden die Solinger, die jetzt einen Teil des Viersener Abfalls verbrennen, weitaus mehr von ihren Bürgern kassieren als von den Neukunden. Den Vorwurf der Nachbarn, man habe bei den Verhandlungen nicht mit offenen Karten gespielt, wies Abraham zurück: „Wir haben sogar eine Beteiligung an der MKVA angeboten.“
Vorstandschef Carsten Liedtke wies darauf hin, dass die Krefelder Anlage weit mehr als ein Müllofen sei. Hier werde Klärschlamm entsorgt, Fernwärme und Strom erzeugt. Von daher käme eine Abschaltung nicht in Frage. Vielmehr werde man versuchen, die alten Kunden zu halten und neue zu gewinnen: „Wenn nicht aus der Region, dann darüber hinaus.“