Nach drei Jahren: Ein Schild für das Museum

Seit 2010 ist das Haus am Karlsplatz geschlossen — nun stellt die Stadt einen Hinweis auf und will die Bürger mitnehmen.

2010, 2011, 2012, 2013. Seit drei Jahren und zwei Monaten ist das Kaiser-Wilhelm-Museum geschlossen. Die Stadt hat nun ein Schild aufgestellt, mit dem sie die Bürger über die Sanierung informiert. 13,5 Millionen Euro kostet der Umbau, mit 3200 Euro schlägt das Schild zu Buche.

Die Rechnung zahlt das Stadtmarketing. „Wir sind der Auffassung: Wenn es in Krefeld etwas zu vermarkten gibt, ist es die Kultur“, sagt dessen Leiter Ulrich Cloos. Bilder von Heinrich Campendonk und Gerhard Richter sowie eine Skulptur von Nanni di Bartolo sind auf dem Schild abgebildet — drei Schlaglichter auf eine herausragende Sammlung, die seit März 2011 im Kellerdepot in Uerdingen eingelagert ist. Im gleichen Monat hatte die SPD erstmals gefordert, ein Infoschild vor dem Museum aufzustellen.

Kulturdezernent Gregor Micus, der mit Cloos zum Fototermin vor dem Museum erschienen ist und im Schneeregen vor dem Schild steht, betont, er wolle das Thema Sanierung „präsent halten“ und „Interesse wecken“.

Bisher geschah das vor allem mit gelegentlichen Meldungen aus dem städtischen Presseamt und einer Fotogalerie im Internet. Journalisten durften das Haus seit Beginn der Bauarbeiten ein einziges Mal betreten. Dirk Senger vom Presseamt begründet das damit, dass bislang ja nur Abbrucharbeiten laufen und deshalb wenig zu sehen sei.

Dass die Stadt bald „mehr auf die Bevölkerung zugehen“ wolle, deutet Micus an. Doch die Pläne seien noch nicht spruchreif. Ein Tag der offenen Tür wäre doch schön, finden manche. „Nicht spruchreif“, wiederholt Micus.

In der nassen Kälte vor dem neuen Schild wird noch schnell verkündet, dass die Bauarbeiten im Zeitplan liegen. Der Aufbau des neuen Treppenhauses habe begonnen, drüben hinter der Folie und den Gerüsten.

Diese Sanierung — das soll wohl auch das Schild ausdrücken — ist eine Chance für das Kaiser-Wilhelm-Museum, wieder als Herz der Innenstadt wahrgenommen zu werden. 2009, kurz vor der Schließung, war es mit teils nur 120 Besuchern pro Monat eher zum Geisterhaus geworden.