Nach Tritt vors Knie in der Kufa wieder Meniskus-Riss

Alle Beteiligten sagen im Prozess etwas anderes: Verhandlung unterbrochen.

Krefeld. Vor dem Amtsgericht Krefeld trafen sich am Mittwoch drei Streithähne wieder, die im Oktober in der Kulturfabrik aneinander geraten waren. Zwei Kempener sollen einen Krefelder (25) geschubst und gegen das Knie getreten haben. Dabei soll der Zeuge E. erneut einen Menikus-Riss erlitten haben.

Die Staatsanwaltschaft warf den 21 und 22 Jahre alten Männern gefährliche Körperverletzung vor. Die Aussagen des mutmaßlichen Opfers und der Angeklagten unterschieden sich allerdings so erheblich, dass der Eindruck entstand, die Beteiligten hätten an völlig verschiedenen Orten gefeiert. Y. räumte zwar ein, E. geschubst zu haben. Dies sei aber nur aus reinem Selbstschutz geschehen. „Ich hatte Angst vor der Flasche in seiner Hand“, erklärte der Angeklagte.

Auch der zweite Angeklagte A. fühlte sich bedroht. Er sei angepöbelt worden. Handgreiflich will A. nicht geworden sein. Beide Angeklagte wiesen auf die Bierflasche hin, die der Geschädigte in der Hand hatte. Sie beschrieben den Zeugen als stark alkoholisiert. E. sei durch den Schubser gestürzt und die Flasche auf dem Boden zerbrochen.

Dagegen erklärte E., er habe an diesem Abend kein Bier konsumiert und auch eine zerbrochene Flasche habe es nicht gegeben. Er sei mit den Worten „Verpiss dich“ beleidigt worden. Als er den kleineren der beiden Kufa-Säle verlassen wollte, sei er von hinten angegriffen worden. Viele Zeugen könnten das belegen. Doch bereits der erste konnte nicht weiter helfen. Er meinte, dass Y. getreten hätte.

Das Opfer war hingegen „ziemlich sicher“, dass A. getreten habe. Wahrscheinlich ist, dass sich der Hergang nicht restlos aufklären lässt. Die Verhandlung wurde unterbrochen. Die Verteidigung will prüfen, ob eine Einstellung des Verfahrens möglich ist. Die Alternative wäre eine neue Sitzung mit weiteren Zeugen.