Leben und wohnen Nachbarschaftsstiftung soll Samtweberviertel zugute kommen
Krefeld · Mit der Gründung der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei vor sechs Jahren ist in das Fabrikgebäude an der Lewerentzstraße neues Leben eingezogen. Mit der Stiftung wird die erfolgreiche Stadtteilarbeit für die Zukunft gesichert.
Ein attraktives Quartier besticht nicht nur durch seine Wohnmöglichkeiten und die Infrastruktur, sondern vor allem durch sein lebendiges soziales Miteinander. Das ist ein wichtiges Anliegen der Bonner Montag Stiftung Urbane Räume, die mit Gründung der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei vor sechs Jahren begonnen hat, dem verlassenen Fabrikgebäude an der Lewerentzstraße mit neuem Wohnraum, Arbeitsstätten und Begnungsmöglichkeiten neues Leben einzuhauchen. Mit so viel Erfolg, dass 2019 bei dem ersten Besuch eines Bundespräsidenten in Krefeld nach 30 Jahren Frank-Walter Steinmeier unbedingt das Projekt besuchen wollte, um hier über lokale Demokratie zu reden. „Damit die erfolgreiche Stadtteilarbeit fortgeführt werden kann, ist die „Nachbarschaftstiftung Samtweberviertel Krefeld“ gegründet worden“, sagt Klaus Geurden vom Vorstand bei der Vorstellung in der Luftigen Shedhalle als Ort für Projekte und Veranstaltungen.
Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Reiner Gropp, Knut Habicht und Gudrun Wunderlich dankte er den anwesenden Stiftungsgründern, die da sind: Volksbank Krefeld, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld, Wohnstätte Krefeld, Harald Franz als allererster Stifter, Reiner Gropp sowie Hansgeorg Hauser vom Haus der Seidenkultur. Sie haben das notwendige Stiftungsvermögen von 30 000 Euro eingebracht, das durch weitere Stiftungen von Bürgern von 100 Euro ab aufwärts nun aufgestockt werden soll. „Ziel ist es, 200 Leute für die Stiftung zu gewinnen, die einmal im Jahr für das Stifterforum auch zusammen kommen“, wirbt Henry Beierlorzer, Geschäftsführer der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei um weitere Spenden.
Die Nachbarschaftsstiftung „zum Nutzen von über 7000 Menschen aus 63 Nationen in dem Quartier“ habe ihre Arbeit bereits begonnen, mit Bepflanzen von Baumscheiben, Fassadengemälden, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Stiftung möchte künftig vor allem Begegnungsräume für Menschen im Samtweberviertel schaffen und das bürgerschaftliche Engagement vor Ort stärken. „Dabei sind Stadtökologie und die Integration unterschiedlicher Kulturen zwei grundlegende Schwerpunkte“, so Reiner Gropp. Demokratie lebe von Teilhabe, und die wolle man in dem Quartier fördern.
Oberbürgermeister Frank Meyer hat die Gründung der Stiftung unterstützt und dankt ausdrücklich der Arbeit der Ehrenamtler. „Dank des gemeinsamen Engagements der Montag Stiftung Urbane Räume, der Stadt Krefeld und der Akteure der Stadtgesellschaft ist mit der Alten Samtweberei ein besonderer Ort in einem in der Vergangenheit auch problematischen Viertel entstanden.“ Meyer spricht von einer bemerkenswerten Erfolgsgeschichte für Krefeld und für die Menschen in diesem Stadtteil im Besonderen. Und er träumt: „Wenn wir das mit dem Stadtbad Neusser Straße gut hinkriegen und die Ideen aus der Nachbarschaftsstiftung als Lernprobe entnehmen, können weitere tolle Orte in der Südstadt entstehen.“
Die Stiftung nutzt die finanziellen Überschüsse aus der Vermietung der Alten Samtweberei, um gemeinnützige Projekte im Viertel zu unterstützen und Ideen zu verwirklichen. „Mitmachen ist erwünscht“, betont Beierlorzer. Auf der neuen Internetseite gibt es weitere Infos.