Bald Entscheidung im Rat? Nächster Schritt zum Surfpark in Krefeld: Stadt legt die Pläne offen

Er gilt als Leuchtturm-Projekt - der geplante Surfpark am Elfrather See in Krefeld. Doch es gibt auch Kritik. Nun wird er aber bei der Stadt als rechtlich machbar angesehen.

Die Animation zeigt den Blick von Norden auf den Surfpark.

Foto: KAUTH VONBUCH ARCHITEKTEN KREFELD

Es gilt als Leuchtturm-Projekt für Krefeld, könnte der Stadt auch überregional viel Beachtung bringen und einmal mehr den Ruf als Sportstadt festigen: der geplante Surfpark am Elfrather See. Das Großprojekt fordert aber auch Widerspruch und Kritik von Umweltschützern, Politikern und Anwohnern heraus. Die Stadt indes sieht nun nach Prüfung aller Gutachten das Projekt als rechtlich machbar an. Die Offenlegung der Pläne soll im Januar erfolgen.

„Das ist ein guter Tag für Krefeld“, sagt Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön. „Das tolle Projekt Surfpark am Elfrather See ist rechtlich möglich, wenn wir ein paar Ausgleichsmaßnahmen ergreifen.“ Der Sportdezernent betonte, dass die Mehrheit der Krefelder hinter diesem Projekt stehe und sich dieses am Elfrather See wünsche. Das wisse man aus der Bevölkerungsbefragung zum Thema Sport. Daher sei der Offenlagebeschluss im Sinne der Krefelder Bürgerschaft.

Was genau ist nun geplant? Investor Elakari möchte am Elfrather See einen Surfpark mit Surflagune errichten. Darüber hinaus planen die Investoren Beach-Soccer, Beach-Volleyball, Klettern und Niedrigseilgarten sowie Gastronomie und Wellness. Ein Campingplatz mit 100 Stellplätzen ist ebenfalls geplant. 370 Pkw- und zehn Wohnmobilparkplätze sind vorgesehen. 200 000 Besucher werden pro Jahr erwartet. Schön: „Das muss verkehrstechnisch für die Anwohner gut geregelt werden. Aber 200 000 Besucher sind auch eine Riesenchance für die Stadt.“ Krefeld könne damit attraktiver auch für junge Menschen werden. Rund 50 neue Arbeitsplätze könnten entstehen.

Darüber hinaus plant die Stadt im Rahmen eines Masterplans, den Elfrather See insgesamt als Naherholungsgebiet attraktiver zu gestalten. Schön: „Der See ist wie die Grotenburg ein Krefelder Erbe und gehört allen Bürgern.“ Die Stadt wolle den Badesee daher wieder schwimmbar machen, Angebote für Wassersportvereine schaffen, Beachvolleyball und Rollhockey solle möglich sein. Es sei auch sichergestellt, dass der See weiterhin unabhängig vom Surfpark von allen Bürgern kostenfrei zu Fuß umrundet werden könne.

Der geplante Surfpark von der Südseite aus gesehen.

Foto: wz/KAUTH VONBUCH ARCHITEKTEN KREFELD

Im Vorfeld des Projekts wurden viele Gutachten erstellt

Aufgrund der Dimension des Projekts kann nicht allein die Stadt mit ihrer kommunalen Bauleitplanung den rechtlichen Grundstock legen. „Es muss auch der Regionalplan geändert werden. Dafür ist die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig“, erklärt Planungsdezernent Marcus Beyer. Der Regionalrat werde sich am 16. Dezember mit dem Feststellungsbeschluss zum Elfrather See beschäftigen. Beyer betont, dass es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt, der nur auf das Projekt konzentriert ist. Für den Surfpark sind bereits zahlreiche Gutachten etwa zum Thema Verkehr, Immissionsschutz, Altlasten und Artenschutz in Auftrag gegeben worden.

So soll die Verkehrsführung verändert werden, um die Anwohner zu entlasten. Von der Autobahn kommend soll der Verkehr künftig über Kaldenhausener und Düsseldorfer Straße geführt werden. An der Parkstraße soll eine Schranke dafür sorgen, dass nur Berechtigte durchfahren. „Dadurch werden die Anwohner insgesamt mit weniger Verkehr belastet als heute“, sagt Beyer.

Ein weiterer, schwerwiegender Punkt, den Kritiker immer wieder anführen, ist das Thema Umweltverträglichkeit und Artenschutz. Um die Kritik zu entkräften und das Projekt umweltverträglich aufzusetzen, schlägt die Stadt verschiedene Maßnahmen vor. Nach Aussage von Umweltdezernentin Sabine Lauxen sind unter anderem Schutzzonen für den Mäusebussard, für Kiebitz und Flussregenpfeifer geplant. Das Beleuchtungskonzept müsse zudem das Artenspektrum am See berücksichtigen. Zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft seien im Plangebiet Blühstreifen, neue Gehölze, Bäume und Sträucher geplant. Alle Bäume, die gefällt werden müssen, sollen laut Lauxen ersetzt werden. Sämtliche Ausgleichsmaßnahmen sollen innerhalb Krefelds erfolgen, auch wenn der Ausgleich in anderen Städten möglich gewesen wäre. Dafür sind laut Lauxen vor allem Flächen aus dem Ökokonto der Stadt vorgesehen: Niepkuhlen, Latumer Bruch, Hülser Bruch und Flöthbach.