Nane und Nabila erobern die Afrikawiese
Am Donnerstag haben Zoo und Zoofreunde die Anlage für die Spitzmaulnashörner eingeweiht. 4000 Quadratmeter wurden umgestaltet.
Krefeld. Wenn alles gut geht, wird Spitzmaulnashorn Nane (25) noch vier Junge auf die Welt bringen. Am Platz wird es nicht scheitern: Auf Knopfdruck öffnete sich am Donnerstag das Holzgatter zu dem Außengehege, das Nane, Usoni und der gemeinsamen Tochter Nabila jetzt 2000 Quadratmeter mehr Fläche bietet. Genug Platz für drei — und den Umstand, dass der Bulle Usoni getrennt gehalten werden muss.
Eine 210 Meter lange Kunstfelsmauer fasst das Gehege ein, mehr als 360 Tonnen Sandstein — 17 Lastzüge — aus einem thüringischen Steinbruch und sechs Lederhülsenbäume gestalten das Gelände. „Amerikaner“, sagt Dreßen nicht ohne Bedauern. Afrikanische Fächerakazien vertragen das Klima hier nicht.
Zebras, Kudus und Strauß verfolgen aufmerksam, was in ihrer Nachbarschaft geschieht. Aussichtspunkte gibt es auch für die Besucher, die nur durch einen Trockengraben von dem Gehege getrennt sind. Während Nane es aufmerksam, aber gelassen betritt, ist Nabila aufgeregt: „Der Schwanz steht, die Ohren bewegen sich unablässig und sie prustet“, beschreibt Dreßen die eindeutigen Anzeichen.
Im Sommer wird Nabila umziehen — bevor das nächste Nashornbaby im Herbst geboren wird. Nane sei schnell, sagt Zoodirektor Wolfgang Dreßen lächelnd. Erst mit 15 Jahren hat sie den ersten Nachwuchs bekommen, „aber das lag nicht an ihr“. Die Verbindung mit Usoni klappt problemlos, angesichts der guten Bedingungen wohl noch weitere zehn Jahre: gesunder Nachwuchs aus einem von deutschlandweit nur fünf Zoos, die zur Arterhaltung Nashörner züchten.
Friedrich Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde Krefeld, ist glücklich über die „einzigartige Anlage“, die die Zoo und Zoofreunde mithilfe der „vielen Krefelder Spender“ realisieren konnten.
Großes Lob kam auch von Oberbürgermeister Frank Meyer: „Hand in Hand mit der Leitung des Zoos stemmen die Zoofreunde hier ein Großprojekt nach dem anderen — und ich möchte Ihnen, lieber Herr Berlemann, und Ihren Mitstreitern für diese Einsatzfreude danken. Dabei möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich mich schon auf die nächste anstehende Neueröffnung, die Erdmännchenanlage, freue.“