Schule Neue Leiterin macht die Regenbogenschule noch bunter
Der Lebenslauf von Silke Spira ist vielfältig. Auf Umwegen wurde sie zur Lehrerin. Sie will gleiches Recht für alle Kinder.
Krefeld. „Ein Regenbogen ist nicht der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten, aber der schönste“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Amtseinführung von Silke Spira an der Regenbogenschule. Die Vielfalt an dieser Schule mit 250 Schülern aus 20 Nationen und aus unterschiedlichen Kulturen sowie Religionen stelle eine besondere Herausforderung dar.
Auf den „Regenbogen als uraltes Symbol für Toleranz, Akzeptanz und Hoffnung“ bezog sich auch die Schulrätin Marita Koblenz-Lüschow. Dazu passend ist auch der Lebenslauf der neuen Schulleiterin: bunt und abwechslungsreich. „Ich wollte schon immer Lehrerin werden“, erzählte Silke Spira, aber der Weg dorthin war außergewöhnlich.
Da ihr Vater, damals Inhaber eines großen Teppichhauses in Krefeld, nach ihrem Abitur am Gymnasium Horkesgath darauf bestand, erst einmal „auf sicheren Füßen zu stehen“, machte sie zunächst eine Lehre als Einzelhandelskauffrau. Danach studierte sie an der Hochschule Niederrhein mit dem Studienabschluss als Textilingenieurin und machte eine Karriere im Einzelhandel.
Dann aber folgte sie ihrem Herzenswunsch mit Kindern zu arbeiten. Sie ergriff die Chance, in einer Schule für benachteiligte Jugendliche in Mönchengladbach Textilunterricht zu geben und Mathematik zu unterrichten. „Als ein Schüler mit großen Problemen eines Tages in meinem Matheunterricht anfing vor Freude zu weinen, weil er endlich verstanden hatte, wie man dividiert, stand mein Entschluss fest, Lehrerin zu werden“, sagte Spira.
Sie ging ins Referendariat an einer Hauptschule in Kevelaer und bestand ihr zweites Staatsexamen mit Bestnote. Im Anschluss daran kehrte sie in ihre Heimatstadt Krefeld zurück und wurde 2013 Konrektorin an der Pestalozzischule. Seit dem 1. August 2016 leitet Spira nun die Regenbogenschule, zunächst kommissarisch und nun auch offiziell. Für sie ist die bunte Vielfalt an der Schule spannend und sie freut sich darauf, mit ihrem tollen Lehrerkollegium etwas zu bewegen für ihre Schüler.
Dabei will sie die gute Vernetzung der Schule im Südviertel mit Kirchen, Moschee, Bürgerverein und Kindergärten nutzen und ausbauen. „Jedes Kind hat das gleiche Recht auf Zuwendung“, ist ihre Maxime und wird darin von den Kindern der ersten Klasse bestätigt, die in einem Lied ihr fröhlich „I’m happy“ entgegenrufen.