Neujahrsempfang des Bundes Deutscher Baumeister: Plädoyer für Baukultur

Beim Treffen des Bundes der Baumeister, Architekten und Ingenieure steht die Stadtentwicklung im Blickpunkt.

Krefeld. Wenn es um die Stadtentwicklung geht, mischt der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure gerne mit. So ist die BDB-Bezirksgruppe Krefeld nicht nur im Kreis der Krefelder Architektenverbände, sondern auch im Gestaltungs- und Marketingbeirat der Stadt vertreten.

Der Erste Vorsitzende Oliver Schröter hatte am Samstag die 120 Mitglieder des Berufsverbandes und externe Gäste aus den Fachbereichen Bau und Immobilien zum Neujahrsempfang in den Lokschuppen des Nordbahnhofs eingeladen.

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Vereins spannt Schröter den Bogen vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum aktuellen demografischen Wandel. Aus Verbandssicht sei der erfolgreiche Kampf für den Erhalt der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure das herausragende Ereignis des letzten Jahres. Am Herzen liege ihm vor allem, dass die vielen geplanten Bauprojekte in der City endlich umgesetzt werden.

Die ewige Diskussion darum sei der Sache nicht dienlich. Demokratische Mehrheiten und getroffene Entscheidungen habe man zu akzeptieren.

In diesem Punkt ist er sich vollkommen einig mit Martin Linne. Der Beigeordnete und Gastredner lässt alle anhängigen Bauprojekte Revue passieren und beschreibt den aktuellen Stand der Umsetzung.

So warte er täglich auf die letzte Vertragsunterschrift, um das Horten-Haus endlich reaktivieren zu können. Neben bereits laufenden Baumaßnahmen wie Sparkasse, Volksbank und Kaiser-Wilhelm-Museum stunden auch die Projekte Haltestelle Rheinstraße und Passage zur Werkkunstschule vor dem Start. Man solle nicht immer nur über die Höhe der Kosten diskutieren, empfiehlt Linne. Nicht minder wichtig seien eine nachhaltige Baukultur und eine stilbildende Architekturarbeit, wie sie der Berufsverband und seine Mitglieder leisten.

Linne begrüßt ausdrücklich, dass die Maßnahmen zur Stadtentwicklung öffentlich kommuniziert werden. Eine heftige Diskussion erwartet er über die Entscheidung Abriss oder Erhalt des Seidenweberhauses.

Auch seine Meinung zu dem „Zeitgeistobjekt“ äußert er offen: Es sei ein Gebäude, das seinen Betrachtern von der St.-Anton-Straße aus die Rückseite zukehre und an dem man keinen richtigen Eingang finde.