Helios-Klinikum: Die größte Baustelle Krefelds
Die Arbeiten auf dem Gelände des Helios-Klinikums liegen im Zeitplan. Das Zentralgebäude soll bis Juli im Rohbau fertig sein.
Krefeld. Der Rohbau für das neue Zentralgebäude des Klinikums Krefeld wird bis Juli fertig sein. „Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Bauingenieur Thilo Semisch, der als Projektsteuerer beim Helios-Konzern die Arbeiten am Lutherplatz betreut. Nicht nur für den 39-Jährigen ist die größte Baustelle Krefelds etwas Besonderes.
Beim gemeinsamen Blick aus dem Fenster im fünften Stock des neuen Bettenhauses auf die darunter laufenden Tiefbauarbeiten sprechen Patienten ihn unvermittelt an: „Was wird das denn da hinten, direkt vor dem Bunker?“ Semisch beantwortet die Fragen mit sichtlichem Vergnügen. Direkt neben dem alten Bunker, wo bereits die dicken Pfeiler aus der Betonplatte ragen, entsteht die neue Eingangshalle.
Der zweite schon erkennbare Baukörper im Vordergrund ist der sogenannte Zentralbau mit der Magistrale zur bestehenden Herzchirurgie. Im Untergeschoss werden vorwiegend Lagerräume entstehen, im Erdgeschoss ist Platz für eine großzügige Cafeteria mit verschiedenen Bereichen von Kaffeebar bis Restaurant sowie für verschiedene Läden von Kiosk über Friseur bis hin zu einem möglichen Blumen- und Buchladen.
Nach Fertigstellung wird in die erste Etage die Kardiologische Diagnostik umziehen und mit der Herzchirurgie im halbrunden Gebäude auf einer Ebene das neue Herzkompetenzzentrum Niederrhein bilden.
Darüber wird auf der zweiten Etage das Mutter-Kind-Zentrum entstehen. Während die Kinderklinik vom nördlichen Klinikgelände in die zweite Etage des halbrunden Gebäudes der einstigen Herzchirurgie zieht, werden auf derselben Etage des neuen Zentralgebäudes die Geburtshilfe, die Kinderintensivstation sowie die Kreißsäle untergebracht. „Die kurzen Wege sind für die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Patienten viel effizienter“, erklärt Semisch.
Der akribische Umzugsplan ist eine logistische Meisterleistung. Schließlich finden Um- und Neubau während des laufenden Betriebes statt. Die Fertigstellung für den zweiten und letzten Bauabschnitt ist für den September 2014 vorgesehen.
Doch so lange wollen beziehungsweise können einzelne Kliniken nicht warten. „Das Sozialpädiatrische Zentrum ebenso wie die Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie brauchten dringend mehr Platz“, erklärt Kliniksprecherin Marina Dorsch. Die vorübergehende Lösung ist der Umzug der beiden Kliniken in den einen noch erhaltenen Trakt der alten Medizinischen Klinik I. Der ist im Stillen bereits über die Bühne gegangen.
Eine planerische Lösung hat Helios auch für den neuen Wirtschaftshof und die Ausfahrt gefunden. Nachdem der Eigentümer des letzten Wohnhauses an der Seyffardtstraße verkauft hat, kann das Gebäude im nächsten Jahr abgerissen werden. Bis dahin sind dort noch die Planer mit ihren Büros untergebracht.
Auch für den Bunker gibt es eine neue Nutzungsmöglichkeit. Dort wird die Zentrale Umkleide und die Technik angesiedelt. Wo allerdings künftig die Verwaltung mit 113 Stellen zu finden sein wird, ist noch offen. Denkbar ist 2014 der Umzug in die heutige Kinderklinik.