Hockey-Sport „Der Hockey-Sport ist sauber“

Krefeld · Anwältin Nicole Grigat ist Anti-Doping-Beauftragte des Deutschen Hockey-Bundes.

Die Krefelderin Nicole Grigat ist die Anti-Doping-Beauftragte des Deutschen Hockey-Bundes.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Schnittstelle zwischen den Athleten des Deutschen Hockey-Bundes, dem zuständigen Verband und der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) befindet sich an der Forstwaldstraße. Anwältin Nicole Grigat führt dort ihre Kanzlei und übt an dieser Adresse seit genau zehn Jahren auch die Position der Anti-Doping-Beauftragten des Deutschen Hockey-Bundes aus. Ziel ist es, den Sport sauber zu halten.

Grigat liebt Sport – und Hockey ganz besonders. Sie hat selbst lange Zeit in einer Damenmannschaft des CHTC gespielt. „Der medizinische Betreuer im Verband hat mich damals gefragt, ob ich das Amt übernehmen möchte“, erzählt die 46-Jährige. „Ich habe mich dann bei der NADA beworben, vorgestellt und bin genommen worden.“

Das Regelwerk steckt in einem kleinen Buch mit 120 Seiten

Das Regelwerk, der Nationale Anti-Doping Code, ist in einem kleinen Buch mit 120 Seiten und 20 Artikeln niedergelegt. Trainer, Betreuer und der Athlet müssen sich uneingeschränkt daran halten und auch eine Vereinbarung unterschreiben. Gibt es Verstöße, kommt Grigat ins Spiel. Sie betont für den Hockey-Sport, für den sie zuständig ist: „Er ist sauber. Ich habe über Jahre keinen Sportler erlebt, der verbotene Substanzen eingenommen hat. Der Hockey-Sport steht für Ethik, Fairness und Moral.“

Das Kontrollnetz der Nada ist engmaschig. „Die Substanzen, die der Sportler nicht einnehmen darf, sind genau definiert. Asthmatiker beispielsweise, die bestimmte Arzneien einnehmen müssen, sollten mit ihrem Arzt einen entsprechenden Antrag stellen, um eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen.“ Grigat: „Außerdem müssen sich die Sportler – hier geht es immer um Kader-Mitglieder – stets am 25. des vorangegangenen Monats melden, wo sie sich an welchem Tag des kommenden Quartals aufhalten werden. Also am 25. Dezember für das Frühjahr. Dabei ist es total egal, ob es sich um Trainingslager, Urlaub oder Studienort handelt. Die Termine werden in einer Datenbank gepflegt. Die Sportler müssen für die unangemeldeten Tester der Agentur stets greifbar sein, um Urinproben abgeben zu können.“

Für die Urinprobe ist
der Sportler oft nicht bereit

Hier werden die Athleten genauso willkürlich herausgepickt wie nach dem Wettkampf. Dies erfolgt durch so genannte Chaperons, das sind Helfer des Anti-Doping-Beauftragten im Sport. Sie müssen oftmals einige Zeit mitbringen, denn die Abgabe der Urinprobe kann in diesem Fall dauern, weiß die Anwältin und lächelt. „Wenn der Hockeyspieler verschwitzt vom Platz kommt, ist er oft nicht parat für den Toilettengang. Darf zudem nichts trinken, bis sich die 80 Milliliter Körperflüssigkeit in den beiden Röhrchen für die A- und B-Probe befinden.“  Der Chaperon bleibe stets an seiner Seite.

Zurück zur Meldepflicht: Gibt es drei Verstöße in zwölf Monaten dagegen, tritt Grigat in Aktion. „Ich prüfe dann, welche Gründe vorliegen und wie die Sanktionen aussehen werden, sei es eine Verwarnung oder Sperre und letztere wie lange. Grundsätzlich urteile ich für den Sportler, die Maßnahmen müssen aber auch Wirkung zeigen.“ Der Sportler könne dagegen Einspruch erheben.

Die Rechtsanwältin ist überzeugt, dass die deutschen Hockey-Sportler ihre Vorbildfunktion kennen und dahingehend sensibilisiert sind. „Es sind saubere Athletinnen und Athleten, die für transparente Erfolge und für ehrliche Ergebnisse stehen.“