Hitzewelle NRW schwitzt: Was bei Hitze im Büro erlaubt ist

Die Hitzewelle bringt viele Leute auch im Alltag ins Schwitzen. In vielen Betrieben darf auf Sakko oder Krawatte verzichtet werden — Flip-Flops und Miniröcke sind allerdings tabu.

Röcke über dem Knie: ja. Aber Hotpants: nicht bei der Arbeit.

28 Grad, 30 Grad, am Ende der Woche sogar bis 35 Grad Celsius — und dann morgens die Krawatte binden und das schwarze Sakko überwerfen. Für viele Angestellte Alltag und Horror zugleich in diesem Wahnsinnssommer. „Wir sind noch gut bedient im Dienstleistungssektor. Häufig klimatisierte Räume, wenig körperliche Arbeit, da tut die Krawatte nicht ganz so weh“, sagt Thomas Loyen. Der Leiter Kommunikation der Sparkasse Krefeld muss es wissen, ist das Bankgewerbe doch häufig die Blaupause für einen strengen Dresscode im Büro.

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„Wir haben keine Pauschallösung für diese Witterung“, sagt Loyen: „Wir haben Filialen mit und ohne Klimaanlage, Flachdächer, heiße und angenehme Büros. Daher entscheidet die Führungskraft vor Ort, ob in extremen Fällen mal die Krawatten- oder Sakkopflicht aufgehoben wird.“ Letztlich müsse man sich entscheiden, ob man lieber die Schweißflecken auf dem Hemd oder auf der Stirn ertragen möchte.

Bei den Stadtwerken Krefeld sind die Vorschriften nicht ganz so streng wie in einer Bank. Dennoch ist auch dort schicke Bürokleidung erwünscht. Laut Pressesprecherin Dorothee Winkmann darf es aber auch gerne „ein leichtes Hemd oder ein Shirt“ sein. „Hier ist es etwas lockerer.“ Die Angestellten im Kundenservice können wie die Fahrer auf Poloshirts statt Hemden zurückgreifen, die langen Hosen können zu Bermudashorts eingekürzt werden.

Auch die Stadtverwaltung schreibt offiziell keinen Dresscode vor, zählt aber auf die Professionalität ihrer Mitarbeiter. „Eine Kleiderordnung für solche Wetterlagen gibt es nicht. Die Kolleginnen und Kollegen der Stadt, insbesondere diejenigen mit direktem Kunden- und Bürgerkontakt, wissen um die Erwartung der Verwaltungsleitung, sich der Tätigkeit angemessen zu kleiden“, sagt Sprecher Timo Bauermeister.

Generell ist die Situation für Angestellte im Büro heute lockerer als noch vor einigen Jahren. Unternehmenslenker wie Mercedes-Chef Dieter Zetsche mit Jeans, offenem Hemd und Sneakers sind ein klares Zeichen des Wandels, auch in Kleiderfragen. Flip-Flops sind allerdings weiter ein No-Go im Büro. Röcke müssen nicht mehr die Knie bedecken, aber allzu kurz sollten sie dann doch nicht sein. Und Hotpants? Definitiv nicht im Büro.