Ost-Tribüne bleibt auch bei Sanierung geschlossen
Bilderstrecke zu WZ-Rundgang vom Dienstag im Netz. Fraktionen knüpfen Arbeiten an konkrete Bedingungen. Entscheidung im Rat.
Die Zeichen stehen auf Sanierung der Grotenburg, das Stimmungsbild in der Politik ist einen Tag vor dem Finanzausschuss eindeutig. Trotzdem wird am Mittwoch keine Entscheidung fallen, weil alle Fraktionen Bedingungen stellen, deren Erfüllung für die Verwaltung schon bis zur nächsten Ratssitzung am 12. April ein Husarenstück wäre. Wie groß der Sanierungsbedarf ist, wird bei einem Rundgang unserer Zeitung durch die Grotenburg deutlich.
Sportamtsleiter Matthias Pasch macht klar, der Handlungsbedarf sei akut: „Es ist viele Jahre zu wenig an dem Stadion getan worden. Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo Ausbesserungen nicht mehr ausreichen.“ Teile des Stadions müssten von Grund auf saniert werden. Besonders betroffen sei die veraltete Technik, die auch in Bezug auf die Sicherheit ein Problem darstelle. „Es müssen nahezu alle Steueranlagen und elektrischen Zuleitungen erneuert werden“, sagt Pasch. Die Substanz der Tribünen sei hingegen weitestgehend in Ordnung. Trotzdem müsse es bauliche Veränderungen geben, weil die Statuten des DFB vier statt zwei Sektoren im Stadion vorsähen. Heißt: Die Westkurve wird umgebaut, Gäste-Fans bekommen dort jetzt auch einen Stehplatzbereich. Auf der Gegenseite bleibt es bei der Schließung der von den KFC-Fans geliebten Ost-Tribüne. Wie die 8,7 Millionen Euro im Detail verbaut werden, lesen Sie auf Seite 23, wo der WZ-Rundgang vom Dienstag dokumentiert ist.
Derweil haben die Grünen beschlossen, „eine Sanierung der Grotenburg zur Herstellung der Drittligatauglichkeit mitzutragen. Gleichzeitig allerdings erwarten und fordern wir, dass sich der KFC über eine deutliche, im konkreten Umfang von der jeweiligen Ligazugehörigkeit abhängigen Erhöhung des Mietzinses angemessen an den Kosten beteiligt.“ Das sagt Ratsherr Thorsten Hansen. Außerdem dürfe die Sanierung keinesfalls zulasten des Breitensports gehen. Für die Grünen hat sich damit die Alternative eines mobilen Stadions erledigt.
Das hat es für die SPD-Fraktion auch. Man habe sich Kalkulationen eingeholt, nach denen die Kosten zwischen drei und zehn Millionen Euro lägen. Die Verwaltung solle die Sanierungskosten nun bis zum Rat im Detail im Haushaltsplan darstellen. Dann könne entschieden werden. Eine Kostenbeteiligung des KFC sieht der SPD-Vorschlag für die Drittligatauglichkeit nicht vor.
So sieht es auch bei der CDU aus. „Bevor der CDU-Fraktion keine belastbaren Zahlen und Fakten zu einer möglichen Revitalisierung der Grotenburg oder einer etwaigen Alternativlösung vorliegen, werden wir uns hierzu nicht wertend äußern“, sagt Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters. Die entsprechende Vorlage solle folgende Komponente enthalten: „Eine exakte Auflistung aller notwendigen Einzelgewerke, eine sachverständige Kosteneinschätzung zu jedem Gewerk, eine mittelfristige Zeit- und Ablauffolgeplanung, die Unterscheidung von konsumtiven und investiven Maßnahmen, die Darstellung der Gegenfinanzierungsmöglichkeiten sowie die Entwicklung eines Phasenmodells zur Umsetzung in Absprache mit DFB.“
Die Linke möchte hingegen gern über Alternativen debattieren. „Dazu soll eine Machbarkeitsstudie erstellt und eine finanzielle Größenordnung ermittelt werden.“ Eine Eigenbeteiligung des KFC sei unumgänglich. Womit die Linken nah bei der Argumentation der FDP sind, die sich bereits in der WZ vom Montag deutlichst positioniert hatte.
Eine Bilderstrecke zur Begehung Grotenburg finden Sie im Internet unter:
wz.de/krefeld