Ostwall: Zwei Passagen sind möglich
Die Bau GmbH investiert. 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen entstehen.
Krefeld. Am Ostwall wird im nächsten Jahr nördlich der Neuen Linner Straße auf jeden Fall eine Einkaufspassage entstehen. Offen ist nur, wie groß sie ausfällt. „Zwischen 1600 und 6000 Quadratmetern ist noch alles möglich“, sagt Thomas Siegert, Geschäftsführer der stadteigenen Bau GmbH. „Bis Juli fällt eine Entscheidung.“ Sollte eine kleinere Lösung realisiert werden, schließt Siegert eine weitere Passage südlich der Neuen Linner Straße nicht aus. Herzstück dieser Planung wäre die Werkkunstschule (WKS).
Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Bau GmbH von der Immobilienfirma Luximo (Schweiz) sowohl die WKS als auch die drei Häuser am Ostwall 148 bis 152 zurückgekauft. Fünf Jahre zuvor waren die Häuser für 3,25 Millionen Euro und die WKS für 600 000 Euro von Luximo übernommen worden. „Die WKS haben wir für den gleichen Preis zurückgekauft. Für die drei Häuser am Ostwall haben wir 1,7 Millionen Euro bezahlt,“ so Siegert.
Seit Herbst 2011 verhandelt der Geschäftsführer der Bau GmbH mit den Eigentümern der Nachbarhäuser. Sein Ziel: Mit dem Kauf weiterer Immobilien möchte er ein Einkaufszentrum realisieren, das im Erdgeschoss über 6000 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügt. In den oberen Etagen sollen Wohnungen, Praxen und Büros entstehen.
Luximo verfolgte einst ehrgeizige Ziele: Die Firma wollte eine Passage zwischen Ostwall und Petersstraße schaffen, das Behnisch-Haus beleben sowie eine neue Nutzung für die Werkkunstschule finden. Die Stadt war den Schweizern entgegen gekommen — unter anderem durch den Umzug der Schulverwaltung ins Behnisch-Haus. Verwirklicht wurden die Luximo-Pläne allerdings nicht.
Dass der Bau GmbH mit ihren Vorhaben ebenfalls scheitert, schließt Siegert aus. „Wir kaufen nur, wenn sich eine Vermarktung der Passage auch rechnet.“ Für die 1600 Quadratmeter Grundfläche, über die die Bau GmbH mit dem Kauf der drei Häuser bereits verfügt, sei dies der Fall. Siegert ist zuversichtlich, zumindest das Grundstück am Ostwall 154 ebenfalls zu einem akzeptablen Preis erwerben zu können. Damit würde die Einkaufspassage auf etwas mehr als 2000 Quadratmeter wachsen.
„An möglichen Mietern herrscht kein Mangel“, sagt Siegert. Im Gespräch ist unter anderem ein Supermarkt, der die Versorgung mit Lebensmitteln in der Innenstadt nachhaltig verbessern würde.
Wenn der Sprung auf eine Größe von 6000 Quadratmetern nördlich der Neuen Linner nicht gelingt, kommt laut Siegert die Werkkunstschule wieder ins Spiel. Hier hält er eine zweite Einkaufspassage am Ostwall für denkbar. Größe: zwischen 2500 und 3000 Quadratmetern. Die Krefelder Architekten Ludwig und Jörg Thorissen haben einen Entwurf vorgelegt, der das gesamte Areal zwischen Ostwall, Markt-, Peters- und Neue Linner Straße umfasst.
Die Bauarbeiten sollen in jedem Fall parallel zur Umgestaltung der Haltestelle Ostwall im nächsten Jahr beginnen. „Je nach Größe der Passagen rechne ich damit, dass wir nach 18 bis 24 Monaten fertig sind“, so Siegert.