Bäckerei Unterschemmann: Einige Kunden kamen schon als Kinder
Michael Unterschemmann bietet in seinen Filialen des Familienbetriebs über zehn verschiedene Körnerbrote an.
Inrath. Eine große dunkelgrüne Fußmatte mit dem Schriftzug „Herzlich Willkommen“, bunte Holzbrezeln im Fenster, einladende Stehtische mit kleinen Sitzbänken — in der Bäckerei Unterschemmann auf der Hülser Straße fühlt man sich auf Anhieb willkommen.
Die Bäckerei wird von Michael Unterschemmann bereits in zweiter Generation geführt. 1991 hat der Meisterbäcker den Betrieb von seinen Eltern übernommen, die ihn seit 1972 geführt haben. Damals hatten sie ihn übernommen von der Familie Winkels.
Den Traum Bäcker zu werden hatte Unterschemmann bereits nach der Schule. „Ich habe meine Lehre bei Hauser gemacht“, sagt der Meisterbäcker. „Danach habe ich direkt bei meinen Eltern im Betrieb angefangen.“
Das Reizvolle an dem Beruf des Bäckers ist für ihn vor allem eins: „Mittags frei zu haben“, sagt er lachend. Dafür steht er allerdings jeden Morgen von zwei bis 11 Uhr in der Backstube. „Der Beruf ist einfach sehr vielseitig, man kann verschiedene Rezepte ausprobieren und sieht hinterher, was daraus geworden ist.“
In der Bäckerei Unterschemmann, mit einer Zweigstelle auf der Josef-Heinrichs-Straße, hat sich seit 1972 vieles geändert. „Damals gab es nur ein Körnerbrot, heute verkaufen wir etwa 14 verschiedene“, sagt der Krefelder. Darunter sind das Mais-Brot, das Aloe-Vera-, oder das Amaranth-Brot mit dem alten Inka-Korn.
Unterstützt wird der Bäckermeister in seiner Filiale an der Hülser Straße von dem Bäckergesellen Fabian Köhler, der Verkäuferin Marion Schmitz-Mohr und seiner Frau Sabine. „Meine beiden Töchter helfen auch mal aus“, sagt der Familienvater.
Übernehmen werden die beiden Mädchen den Familienbetrieb aber nicht. Ist der Bäckermeister und Familienvater einmal nicht in der Backstube, fährt er mit seinem Motorrad durch Krefeld oder schaut Fußball. „Für das Fußball spielen reicht die Zeit leider nicht mehr.“
Schon seit 1969 ist Marion Schmitz-Mohr der Bäckerei treu geblieben. Die Verkäuferin hat schon für die Vorgänger von Unterschemmanns Eltern gearbeitet. „Ich fühle mich hier einfach wohl“, sagt sie. „Kunden, die früher noch als Kind in diese Bäckerei kamen, sind heute erwachsen. Manchmal wundern sie sich, dass ich immer noch da bin.“
Regelmäßig sind in der Bäckerei an der Hülser Straße Schulklassen und Kindergärten zu Gast, die einen Blick in die Backstube werfen dürfen. „Da kann ich einfach nicht Nein sagen“, sagt Unterschemmann.