PARKÄRGER Anwohner uneins über Knollen
Krefeld · Es gibt Parkärger am Rislerdyk. Weil die Handwerker dort die Keller wegen des drückenden Grundwassers sanieren, fehlt es an freien Flächen.
Es herrscht ziemliche Unruhe im Bereich Risler-, Bönners- und Wallenburgdyk. Zum einen, weil dort bereits seit rund zwei Jahren die Keller in den Häusern saniert werden, um sie gegen drückendes Grundwasser abzudichten. Zum anderen, weil die beauftragten Baufirmen mit ihren Fahrzeugen dort parken, ihr Material wie auch Container abstellen und so Parkbereiche für Anlieger blockiert sind.
Stellen die einen Anwohner ihre Wagen anderswo und verkehrswidrig ab, beschweren sich die anderen, der Ordnungsdienst kommt und es gibt Knöllchen. Wieder andere sind der Ansicht, man müsse in dieser speziellen Situation auch mal ein „Auge zudrücken“.
Container und Baumaterial
stehen auf möglichen Parkplätzen
Christian Möller wohnt am Rislerdyk und hatte sich schon in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Nord zu Wort gemeldet. „Die Sanierung der Häuser ist eine umfangreiche Sache“, findet er und wollte wissen: „Wieso werden im Bereich des Wendehammers Rislerdyk – und zwar im Bereich des dortigen Parkplatzes – häufig Verwarnungen wegen Falschparkens ausgesprochen?“ Denn er sagt auch: „Wo sollen wir denn parken? Eine Mutter mit Kleinkindern ist schon dreimal aufgeschrieben worden. Ordnung muss sein. Aber so?“
Eine andere Anwohnerin vom Rislerdyk spricht in ihrer Kritik von Parkchaos. „Dort stehen Container, ein Pkw-Anhänger und jeden Tag aufs Neue Firmenfahrzeuge, so dass wir Anwohner kaum Möglichkeiten haben, unser Fahrzeug in der Nähe des Hauses abzustellen. Unsere Häuserreihe Rislerdyk 34 bis 40 ist von den Sanierungen nicht betroffen.“
Leider häuften sich in den vergangenen Monaten die Verwarnungen für die Anwohner, führt sie weiter aus. „Dies ärgert uns. Von unserer Häuserreihe wäre es uns möglich, auf den für uns Eigentümer vorgesehenen Stellplätzen zu parken oder eben am Wallenburgdyk, da dieser auch von unserem Gehweg aus gut zu erreichen ist.“
Da allerdings auf beiden Seiten die Stellplätze ebenfalls durch Container und Baumaterial blockiert seien, hätten sie keine Chance, ihre Fahrzeuge ordnungsgemäß abzustellen. Es müsse doch „eine Lösung für uns Anwohner gefunden werden, damit in den nächsten ein bis eineinhalb Jahre – so lange soll die Sanierung aller Voraussicht nach dauern – nicht noch mehr Verwarnungen erteilt werden“, fordert sie. Sie selbst hat bereits zwei Knollen bekommen. Gleichzeitig wundert sie sich, dass dabei an ihrem Fahrzeug eine Knolle befestigt war, an einem anderen daneben nicht.
Das Ordnungsamt antwortete schriftlich auf die Fragen der Anwohner, doch nicht unbedingt verständlich: „Sicherlich gibt es für viele Missachtungen der Regeln im Straßenverkehr aus subjektiver Sicht plausible Erklärungen. Es geht jedoch über den Charakter einer allgemeinen Vorschrift, wie sie die Verkehrszeichen darstellen, weit hinaus, solche Besonderheiten berücksichtigen zu können. Im Gegenteil würde dies zu einer Umkehrung der Regel führen, mit der Folge, dass sie ihre Wirkung völlig verlieren würden.“ Vereinfacht gesagt: Ausnahmen kann es nicht geben.
Nachbarn ärgern sich über Falschparker, andere über Knollen
Im weiteren Verlauf des Antwortschreibens werden die unterschiedlichen Auffassungen der Anwohner erkennbar: „Da die Anwohner des in Rede stehenden Bereiches mehrfach ihren Unmut über das Parkverhalten an uns herangetragen haben, sind wir gehalten, den Bereich in unregelmäßigen Abständen zu kontrollieren.“ Außerdem wird erwähnt, dass die Bau- und Handwerkerfirmen der zwingend erforderlichen und aufwendigen Sanierungsarbeiten Sondernutzungsanträge für den Bereich gestellt hätten, die von der Stadt genehmigt worden seien.
Auch die Anfrage von Christian Möller wurde vom Bürgerservice ähnlich beantwortet: „Aus dem Bereich des Rislerdyks kommen immer wieder Beschwerden aus der Bürgerschaft, dass dort ordnungswidrig geparkt wird und der Außendienst daher vermehrt kontrollieren soll. Die Verkehrsordnungswidrigkeiten sind entsprechend zu ahnden.“