Personalrat: Entspannungsübungen reichen nicht

Die Ursachen können nur mit mehr Beschäftigten bekämpft werden, sagen die Arbeitnehmervertreter im Rathaus.

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Krefeld. „Wer ernsthaft auch nur daran denkt, dass man mit Gymnastik und Entspannungsübungen die Arbeitsbedingungen in Kitas verbessern könnte, macht sich nicht nur lächerlich, sondern disqualifiziert sich selbst.“ So reagiert Ralf Winters, Vorsitzender des Gesamtpersonalrates der Stadt Krefeld, auf die Berichterstattung in der WZ. Eine Erzieherin hatte die schlechten Arbeitsbedingungen kritisiert; es gebe zu wenig Personal, für eine Krankheitsvertretung sei in den Kindertagesstätten kein Geld vorhanden. Wenn vor diesem Hintergrund die Stadt zur Verbessung der Arbeitsbedingungen Gymnastik- und Entspannungskurse anbiete, sei das reine Augenwischerei.

Diese Fassungslosigkeit sei nur allzu verständlich, sagt Winters. Aus Sicht des Gesamtpersonalrates könne Ziel eines ernst gemeinten Gesundheitsschutzes nur sein, die Ursachen arbeitsbedingter Überlastung zu beheben. Neben den physischen Belastungen, die in den Kindertageseinrichtungen mit dem Ausbau der Betreuung von Kindern unter drei Jahren noch größer geworden seien, mündeten aber zunehmend auch psychische Belastungen in Erkrankungen, so der Gesamtpersonalrat.

Wenn es in dem städtischen Kita-Projekt um eine nachhaltige Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren gehen soll, wie es im Kooperationsvertrag zwischen der Unfallkasse NRW und der Stadt Krefeld steht, können Gymnastik- und Entspannungsangebote da nur gut gemeinte Nebeneffekte sein, so Winters. Der Personalschlüssel sei nach wie vor unzureichend. Dies werde der Gesamtpersonalrat der Stadt Krefeld gegenüber den politisch Verantwortlichen weiterhin deutlich kritisieren, so Winters. rb