Krefeld Personeller Notstand beim Ordnungsdienst
Zeitweise nur drei von zwölf Stellen besetzt. Mitarbeiter kommen Aufgaben nicht nach. Straßenstrich wird kaum kontrolliert.
Krefeld. Ob in der Innenstadt oder in Randbereichen — Kontrollgänge gehören zum Aufgabenbereich des kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) der Stadt Krefeld. So sollen die Mitarbeiter des KOD unter anderem den Straßenstrich im Bereich der Ritterstraße/Neue Ritterstraße/Dießemer Bruch kontrollieren. Doch seit Wochen kommt der Ordnungsdienst nicht nur in diesem Bereich seinen Aufgaben nicht mehr nach. Der Grund ist banal. Es gibt nicht genügend Mitarbeiter.
Von zwölf Stellen sind derzeit vier nicht besetzt. Aufgrund von Krankheit, Elternzeit und Urlaub waren im September zeitweise sogar nur drei Stellen im KOD besetzt. Kontrollgänge, die immer zu zweit durchgeführt werden, sind demnach nicht mehr möglich gewesen.
Öffentlich war der personelle Missstand durch eine Anfrage der SPD—Fraktion geworden, die wissen wollte, in welchem Umfang der KOD den Sperrbezirk kontrolliere. „In der Antwort hieß es, dass der Ordnungsdienst im Rahmen seiner Möglichkeiten kontrollieren und Verstöße ahnden würde“, heißt es in einer SPD—Pressemittelung zu diesem Thema.
In derselben Antwort erläuterte die Stadt die personelle Unterbesetzung beim KOD und verwies darauf, dass dieser derzeit auch die Fundtierbetreuung übernehmen würde. Es sind Aussagen, die Philipp Geldmacher von der SPD sauer aufstoßen. „Diese Situation ist unhaltbar, der KOD existiert faktisch nicht mehr“, sagt Geldmacher und fragt: „Wie sollen mit nur drei Mitarbeitern von morgens bis abends die Streifengänge in der Stadt sichergestellt werden, bei zwei Mitarbeitern pro Streife?“
Die Stadt steckt angesichts der personellen Situation beim KOD in der Klemme, hofft aber, das Personal bald aufstocken zu können. „Voraussichtlich zum 1. November werden vier neue Mitarbeiter den Dienst im KOD aufnehmen“, teilt Pressesprecher Manuel Kölker auf Nachfrage der WZ mit. Demnach würden zumindest zehn Mitarbeiter zukünftig zur Verfügung stehen.
Die derzeitige Situation sei der Regelung des Auswahlverfahrens zur Neubesetzung von freiwerdenden Stellen geschuldet, so Kölker. Demnach dürfen freie Stellen erst nach einem erfolglosen internen Verfahren auch extern ausgeschrieben werden. „Dies bedeutet jedoch einen großen zeitlichen Verzug, welcher in diesem Fall eine zwischenzeitliche Unterbesetzung des KOD zur Folge hatte“, so Kölker.
Bereits im Januar wurde im Ordnungsausschuss Kritik laut, dass der Ordnungsdienst kaum noch präsent sei. Die Verwaltung entgegnete, dass dies an der personellen Situation im KOD liegen würde. Damals waren zwei Stellen unbesetzt und zwei Mitarbeiter erkrankt.