Pflegeheim mit 80 Plätzen entsteht am Gatherhof
Das Bauprojekt ist auf der jüngsten Sitzung des Bürgervereins Lindental-Gatherhof vorgestellt worden. Die Arbeiten beginnen im September. Anwohner kritisieren die dortige Verkehrssituation.
Benrad. Ingeborg Müllers, die Vorsitzende des Bürgervereins Lindental-Gatherhof, hat den richtigen Riecher. Sie setzt die Information zur geplanten Senioreneinrichtung an der Dülkener/Ecke Aldekerker Straße auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Die vielen Besucher geben ihr Recht, denn der Saal im Gemeindeheim St. Michael auf dem Freizeitanger ist gut gefüllt.
Die Betreibergesellschaft Casa Reha, die seit 2016 zum französischen Konzern Korian gehört, erscheint mit drei Verantwortlichen: Dorothea Brodehl als Projektleiterin, Kathrin Buxtrup für Korian und Architekt Silvio Plaasch. Zu Beginn jedoch informiert Susanne Tümmers vom Fachbereich Soziales über die Bemühungen, das Stadtgebiet flächendeckend mit Pflegeplätzen zu versorgen. Da nach einer Erhebung im Bereich Benrad-Süd/Fischeln/Forstwald 200 Plätze fehlten, kam das Angebot von Casa Reha wie gerufen, in Benrad eine Einrichtung mit 80 vollstationären Pflegeplätzen zu bauen.
Ein Vertreter der Edelstahlsiedlung
Dorothea Brodehl berichtet, dass Casa Reha das Grundstück von der Wohnungsbaugesellschaft LEG erworben und nach einer Bewerbung den Zuschlag für die Einrichtung seitens der Stadt erhalten hat. Geplant ist ein dreigeschossiger Bau mit Flachdach. Er soll baulich und gestalterisch den Übergang von den Geschosswohnungen zur umgebenden Siedlung herstellen. „Wir wollen eine gute Nachbarschaft pflegen und haben auch einen Bäcker mit eingeplant.“
Die Erschließung des etwa 70 Meter großen Gebäudes soll von der Dülkener Straße, die hier eine Einbahnstraße ist, aus erfolgen. Elf Parkplätze sind baurechtlich vorgesehen und an der verkehrlichen Situation entzündet sich eine umfangreiche sowie heftige Diskussion. Ein Vertreter der Edelstahlsiedlung formuliert es so: „Unser Gebiet leidet schon ganz erheblich unter dem Verkehr, haben wir doch drei Schulen, die angefahren werden.“
Die meisten Besucher empfinden die Zahl der geplanten Parkplätze als zu gering und fürchten ein Verkehrschaos. Als eine Tiefgarage für die Einrichtung ins Gespräch kommt, weist Architekt Plaasch das Ansinnen zurück: „Die Kosten würden von den Bewohnern, die selbst wohl kein Auto besitzen werden, getragen werden müssen und die Miete unbezahlbar steigern.“
Die letzte Stunde bis 22.30 Uhr gehört den Regularien. Vorsitzende Ingeborg Müllers und Geschäftsführer Frank Dunst wurden wiedergewählt.