Güterzüge blockieren 20 Minuten lang Bahnübergang
Anwohner äußern in Bezirksvertretung ihren Ärger über den zunehmenden Schienentransportverkehr.
West. Die für 18 Uhr angesetzte Fragestunde in der Bezirksvertretung (BZV) West ist nicht nach den Wünschen der Besucher verlaufen, die mit fast einem Dutzend aus dem Bereich Lindental/Gatherhof erschienen waren. Zwei Themen brennen ihnen auf den Nägeln: die erhebliche Belästigung durch die Hafenbahn und Baupläne für die Dülkener Straße.
Ein Bewohner der Straße Hüttensteig hatte bereits in der Fragestunde im vergangenen November darauf hingewiesen, dass Autotransportzüge immer öfter und immer länger die Bahnübergänge Forstwald- und Gatherhofstraße blockieren. Die Verwaltung hatte schriftlich eine Stellungnahme der Hafenbahn weitergereicht, die von dreimal die Woche und höchstens drei bis fünf Minuten Sperrzeiten spricht. Jetzt bei der Sitzung konnte der Bürger angeben, dass am Tag zuvor der Übergang Gatherhof wieder einmal exakt von 14.33 bis 14.55 Uhr gesperrt war. Und die Häufigkeit sei auch untertrieben worden. Die im Forstwald wohnenden BZV-Mitglieder konnten die erhebliche Belästigung des Bahnverkehrs nur bestätigen.
Deshalb will man alsbald darauf drängen, dass die Züge verkürzt werden und außerhalb der Übergänge ihre Rangierfahrten betreiben.
Das weitere Interesse der Anwohner gilt den Bauplänen für eine vollstationäre Pflegeeinrichtung am Beginn der Dülkener Straße. Auf den Grundstücken Dülkener Straße 1 bis 7 plant die Casa Reha Unternehmensgruppe den Bau mit 80 Vollzeitplätzen. Wolfgang Gottschalk, Fachbereichsleiter Soziales, hatte schon während der Sitzung über die städtische Bedarfsplanung und die Zusage an Casa Reha berichtet.
Im nichtöffentlichen Sitzungsteil stand die Vorstellung des Bauvorhabens auf der Ta-gesordnung. Dazu war Dorothea Brodehl aus Berlin angereist. Deshalb konnte BZV-Vorsitzender Klaus-Dieter Menzer die um Aufklärung bittenden Besucher nur auf eine spätere Information vertrösten. Die verließen frustriert den Sitzungssaal. Doch Dorothea Brodehl gesellte sich zu den Fragestellern, und so wurde die Fragestunde kurzerhand vor der Tür fortgesetzt. Ratsherrin Ingeborg Müllers gab bekannt, dass Casa Reha am 25. April bei der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Lindental/Gatherhof ab 20 Uhr in St. Michael über die Pläne informieren wird.
Monika Sellke vom Fachbereich Tiefbau referierte über Straßenbau-Maßnahmen im Bezirk. Danach wird die Marktstraße wohl erst Ende August fertig werden. Es soll sich der Ausbau folgender Straßen anschließen: Am Konnertzfeld und Freizeitanger. Die Roßstraße soll in zwei Abschnitten erneuert werden. Ein Zeitplan für die marode Prinz-Ferdinand-Straße existiert noch nicht. Jedoch wird in diesem Jahr der Gehweg der Forstwaldstraße von Freiheitsstraße bis Ferlingsweg saniert.
Einstimmig nahm die BZV auch die Festlegung des Aufnahmerahmens für die bezirksbezogenen städtischen Grundschulen zum Schuljahr 2018/2019 zur Kenntnis. Es handelt sich um die Forstwald-, St. Michael- und die Lindenschule. Die Forstwaldschule wird eine, die beiden anderen Schulen je zwei Eingangsklassen bekommen. Nur wenige Schüler müssen abgewiesen und auf Nachbarschulen verteilt werden. Die Bezirksvertreter begrüßen das.