Politischer Aschermittwoch: Grüne lassen die Puppen tanzen
Der Hoppeditz wird für immer zu Grabe getragen.
Krefeld. Trötenkonzert in der Kulisse der Fabrik Heeder. Es sind die Etappen eines Begräbnisses: Der Oberkasper wird für immer beerdigt.
Der Kreisverband von Bündnis 90/ die Grünen feiern den politischen Aschermittwoch „garantiert ohne Reden“ seit fünf Jahren mit einem satirischen Puppentheater auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Parteimitglieder und der Vorstand bringen sich ein und sorgen für kurzweilige Stimmung. „Das Jahr ist schon ernst genug“, sagt Günter Föller, der seit November an dem Text arbeitet. Später werden die Puppen gebaut.
In diesem Jahr war es der letzte Auftritt für den Hoppeditz, dem Oberkasper Gregor. Er wurde vom Heiligen Dionysius mehrerer Vergehen angeklagt: von der feierlichen Eröffnung des KönigPalastes bis hin zu dem Warenhaus, „an dessen Kleidung Blut klebt“ — sogar beim schlechten Wetter kann es in Krefeld nur einen geben, der die Verantwortung dafür trägt: „Der Oberkasper ist denn schuld“, rufen die Zuschauer im Chor — und das Trötenkonzert erklingt. „Dabei habe ich doch immer Schönwetter gemacht“, versucht sich der zu verteidigen.
Schließlich stirbt der Oberkasper Potz-Blitz an einer Überdosis Blitzlichtgewitter der Pressefotografen. „Wer zu spät geht, den bestraft denn auch das Leben“, kommentiert die Rote Socke noch gerade rechtzeitig zum Schaulauf der Kandidaten: In den Ring treten der Schlau-Meyer, der Klare Hansen aus dem Norden und der Notnagel der CDU, den irgendwie so keiner mögen will, selbst der Privat vor Staat Heitmann im neuen Magenta nicht. „Wir frickeln an einer eigenen Lösung.“ Das Thema für den Wahlkampf ist schnell gefunden: Die Olympiade muss nach Krefeld, denn das könnte den Haushalt sanieren. mue