SPD: Krefeld gestalten, nicht nur verwalten

Bei Gleumes startet OB-Kandidat Frank Meyer den OB-Wahlkampf mit Kritik am Amtsinhaber und am CDU-Parteichef.

Foto: Bischof

Krefeld. Frank Meyer hat sich noch nicht so richtig auf seinen neuen Gegner eingeschossen. Der SPD-Bürgermeister und Parteivorsitzende, der im September Oberbürgermeister werden will, kritisiert noch oft — auch wenn er ihn nicht namentlich nennt — den Amtsinhaber Gregor Kathstede. Der aber tritt ja bei der Wahl gar nicht mehr an.

Der Sozialdemokrat betont beim Fischessen seiner Partei im ausverkauften Gleumes, dass er sich nicht in der Amtsstube einmauern werde, dass er Ansprechpartner und nicht Besserwisser sein wird, und dass er die Stadt gestalten, nicht verwalten, kein Oberverwaltungsmeister sein will.

Kritik übt der Kandidat bei der Veranstaltung unter dem Motto „Eine Stadt - ein Mann - ein Wort“auch am CDU-Parteivorsitzenden Marc Blondin, der ihn — Meyer - als „linken Ideologen“ bezeichne und mit dieser „billigen Kampf-Rhetorik der Adenauer-Ära, Krefeld an die Grenze zu Moskau verlegen will“.

Seinen eigentlichen Gegenkandidaten, Peter Vermeulen (CDU), nennt er ebenfalls nicht namentlich. Er spricht statt dessen von seiner „durchamerikanisierten“ Nominierungsveranstaltung, auf der das hohe Lied des Neoliberalismus gesungen worden sei. Die Folgen dieser Politik, bei der jeder nur an sich selber denke, könne man in Krefeld besichtigen: „Nothaushalt, marode Schulen, kaum noch Geld für Jugend- oder Sozialarbeit, und 25 Prozent der Kinder sind von Hartz IV betroffen“.

Dem will Meyer eine „solidarische Stadtgesellschaft“ entgegensetzen. Den Haushalt will er durch strukturelle Veränderungen in der Stadtverwaltung sanieren. Da werde er die Verwaltung in die Pflicht nehmen. Mit Laternen ein- und ausschalten, Hausnummern besteuern und Gebühren erhöhen komme man nicht weiter.

Es sei ja mittlerweile peinlich, wie oft Krefeld in diversen Satire-Sendungen im Fernsehen auftauche. Das solle man doch lieber den Kabarettisten überlassen — wie dem Krefelder Volker Diefes. Der brachte die Aschermittwochsgesellschaft vor Meyers Rede mit witzigen Sprüchen über die Generation Smartphone und Facebook auf Touren.

Und Andreas Dams (Labersäcke, Doctor Humoris Causa) berichtete schließlich mit einem Seitenhieb auf das Tierheim-Vertrags-Gezerre als Sparkatze von seiner Unterbringung beim Kämmerer, wo er aber mangels Mäusen nichts zu tun habe.