Polizei fahndet nach Zug-Schlägern

Nach einem Bundesligaspiel sollen etwa 40 Täter BVB-Fans geschlagen und bestohlen haben.

Krefeld. Ein Jahr ist es her, dass eine vermummte, 40-köpfige Gruppe im Regionalexpress RE 6 mehrere Fußballfans von Borussia Dortmund, die sich auf dem Heimweg von der Begegnung gegen FC Bayern München befanden, überfallen hat. Ermittler der Bundespolizei konnten bislang zehn Tatverdächtige ermitteln, die alle aus dem Großraum Mönchengladbach stammen. Gegen neun weitere unbekannte Tatverdächtige, die durch die Videoüberwachung in einem Zug aufgezeichnet wurden, ordnete das Dortmunder Amtsgericht nun eine Öffentlichkeitsfahndung an.

Gegen 22.30 Uhr gingen am 5. März 2016 mehrere Notrufe in der Polizeileitstelle in Essen ein. Reisende im RE 6 berichteten von Schlägereien und Raubüberfällen in dem Zug, der sich in dieser Zeit auf der Strecke zwischen Dortmund und Essen befand. Alarmierte Einsatzkräfte der Bundespolizei trafen im Essener Hauptbahnhof auf eine Gruppe von zehn Personen. Diese schilderten den Bundespolizisten, dass sie nach der Bundesligabegegnung Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München vom Dortmunder Hauptbahnhof den RE 6 in Richtung Essen genutzt hätten. Kurz vor Halt des Zuges im Bochumer Hauptbahnhof soll eine größere Personengruppe (bis zu 40 Personen) den Waggon betreten haben, ein Großteil mit schwarzen Sturmhauben vermummt. Die Vermummten sollen die Dortmunder Fans dann aufgefordert haben, ihre schwarz-gelbe Fankleidung auszuhändigen. Die Drohung sollen die Täter mit dem Hinweis unterstrichen haben, dass, sollten die BVB-Fans sich weigern, werde man sie „kaputt“ oder „totschlagen“.

Von den Drohungen eingeschüchtert, habe ein Großteil der Dortmunder Fans dann auch ihre Fankleidung herausgegeben. Trotzdem sollen einige der Angreifer dann auf mehrere Fans eingeschlagen haben. Zudem sollen sie ihnen gewaltsam die Fanschals vom Hals gerissen haben. Ein Großteil der Vermummten, die nach Schilderung der Zeugen zum Teil Vereinsabzeichen von Borussia Mönchengladbach trugen, seien am Bochumer Hauptbahnhof ausgestiegen.

Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsfahndung veröffentlicht die Bundespolizei jetzt Bilder gesuchter Personen auf ihrem Presseportal im Internet. Sie fragt: Wer kennt die auf den Bildern abgelichteten Personen? Wer kann Angaben zum Aufenthaltsort der Personen geben?

Sachdienliche Hinweise nimmt die Bundespolizei unter der kostenfreien Rufnummer 0800 6 888 000, zudem auch jede Polizeidienststelle entgegen. Die Fotos sind zu finden unter: