Primark hat noch Luft nach oben
Die irische Modekette verfügt über zusätzliche Fläche für eine mögliche Erweiterung. Am Mittwoch eröffnet die Filiale.
Krefeld. Primark eröffnet am Mittwoch um 11 Uhr in Krefeld die 15. Filiale. Die erfolgreiche irische Modekette ist in Deutschland auf Expansionskurs. Sie hat sich bewusst für den Standort Krefeld entschieden, selbst wenn der nächste Store in Düsseldorf gerade mal 35 Kilometer entfernt ist. „Es ist eine Frage der Kaufkraft, wie auch der günstigen Gelegenheit“, begründet Wolfgang Krogmann, Primark-Chef Deutschland, im Gespräch die Entscheidung. Deshalb ist im Ostwall-Carree bereits eine Erweiterungsfläche mit angemietet worden.
Die reine Verkaufsfläche zählt 5300 Quadratmeter. „Die komplett angemietete Fläche von Primark beträgt 10 700 Quadratmeter“, sagt Projektentwickler Joachim Tenkhoff. Krogmann hatte diese Zahl in einem Interview mit der WZ zunächst verneint, mit den Worten: „Wir suchen nach Größen von rund 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche, und das wurde uns hier angeboten. Alles andere waren Fehlinformationen, die nicht von uns kamen.“ Diese Aussage sorgte auf verschiedenen Seiten für Verwirrung.
Ein erster Blick in Krefelds neuen Primark
„Primark ist ein sehr spezieller Händler“, sagt Tenkhoff. Gemäß seinem Motto „Look Good, Pay Less“ („Seh’ gut aus, zahle wenig“) lebe das Unternehmen vom hohen Warenumsatz. „Es kommt viel Ware rein, es geht viel Ware raus.“ Entsprechend groß sei allein die neue Anlieferung für Primark. „Zeitgleich werden zwei jeweils 16 Meter lange Lkw-Züge an der Rampe abgewickelt werden können.“ Das Unternehmen brauche deshalb systembedingt große Läger.
Die derzeitige Verkaufsfläche in Erd- und erstem Obergeschoss beträgt 5300 Quadratmeter. Hinzu kommen 3800 Quadratmeter als Fläche für Anlieferung, Läger, Technik und Sozialräume für das zahlreiche Personal. 288 Mitarbeiter sind dort laut Krogmann in verschiedenen Schichten und in Vollzeit, Teilzeit sowie auf Minijob-Basis künftig beschäftigt.
„Primark ist begeistert vom Ostwall-Carree und freut sich auf Krefeld“, sagt Tenkhoff. Vorausschauend hat die Modekette im zweiten Obergeschoss bereits jetzt weitere 1600 Quadratmeter als Verkaufsfläche angemietet. Die benötigten Rolltreppen dafür sind solange eingelagert.
Wenn das Geschäft in Krefeld gut anläuft, werde die zweite Etage auch geöffnet. Primark hat dabei viel Zeit. „Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre mit der Option, zweimal für je fünf Jahre zu verlängern.“
In einer detaillierten Objektbeschreibung weist Tenkhoff für jedes Geschoss und jeden der insgesamt fünf Mieter (Rossmann, Toys ’R’us, Fit4You, Lagerbox und Primark) die einzelnen Flächen exakt aus. Die gesamte Mietfläche im umgebauten Horten-Haus am Ostwall beträgt 21 909 Quadratmeter. Tenkhoff nennt dieses Konzept selbst einen „Retail-Hybriden“. Das ist nicht mehr ein Warenhaus im klassischen Sinne, sondern ein Gebäude, das sich den wandelnden Gegebenheiten anpasst. Für Primark ideal.
