Anwohner sind wütend Provisorium für die Philadelphiastraße gefordert
Die Anwohner fordern eine Beruhigung, bis der Umbau 2019 beginnt.
Krefeld. Die leidgeprüften Anwohner der Philadelphiastraße wollen endlich Taten — gegen den Lärm, gegen den Dreck, gegen die Wertminderung ihrer Häuser. Wenn die Sanierung erst 2018/19 beginnt, wollen sie bis dahin zumindest eine provisorische Beruhigung der Situation — zum Beispiel indem das Parken uneingeschränkt freigegeben wird.
Die SPD hatte am Donnerstag zu einer Bürgerversammlung in das DPWV-Haus an der Mühlenstraße eingeladen. Vor knapp 40 Zuhörern erläuterte der Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau, Hartmut Könner, Pläne und Zeitschiene für den Umbau.
Zwar habe sich die Politik schon 2011 einstimmig auf einen Vorentwurf der Verwaltung geeinigt. Doch der Geldmangel in der Stadtkasse lasse einen Baubeginn nicht vor Ende 2018 zu.
Die Anwohner sind frustriert. Schon seit über 30 Jahren ist der Umbau der vielbefahrenen Straße ein Thema. Zuletzt wurden sie damit vertröstet, dass zunächst der Ostwall an der Reihe ist. Den zusätzlichen Verkehr inklusive Bus und Bahn mussten sie die ganze Umbauzeit ertragen. Im Oktober soll das ein Ende haben. Doch der Umbau ihrer Straße lässt weiter auf sich warten.
In der Versammlung sprechen sich mehrere Bürger dafür aus, durch die Freigabe des Parkens — das ist bisher nur eingeschränkt erlaubt — eine „natürliche“ und kostengünstige Beruhigung sofort umzusetzen.
Durch eine einfache Markierung seien Elemente des geplanten Umbaus bereits provisorisch und billig umzusetzen — wie etwa Parkbuchten, Fahrradstreifen oder eigene Linksabbiegerspuren. All dies könne man gleich nach Fertigstellung der Baustelle Ostwall in Angriff nehmen „Ich habe auch bestimmt noch Farbe im Keller“, bietet einer der Anwohner angesichts der städtischen Finanzmisere an.
Hartmut Könner verspricht, die Anregungen der Bürger aufzunehmen und zu prüfen. Die anwesenden SPD-Politiker wollen entsprechende Anträge in die Bezirksvertretung Mitte und den Planungsausschuss einbringen, um sich für eine kurzfristige Verbesserung der Situation einzusetzen.
Und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine, Manfred Grünwald, bietet an, eine Arbeitsgruppe zu koordinieren mit Vertretern der Stadt, der Anwohner, der Bezirksvertretung und der Bürgervereine, die die Vorschläge sammelt, prüft und möglichst schnell umsetzt.
Die Stadt wird derweil die Voraussetzungen schaffen, dass Ende 2018 auch der offizielle Baubeginn sein kann. Der Zuwendungsantrag muss noch gestellt werden. Bis zu 80 Prozent der geschätzten Kosten von 6,2 Millionen Euro könnten als Landeszuschuss fließen.
Dann muss die Planung konkretisiert werden, verkehrstechnische Untersuchungen gehören dazu. Genehmigungen müssen eingeholt, Bauleistungen ausgeschrieben und vergeben werden. Erst dann beginnt der Umbau, der rund ein Jahr dauern soll.