Prozess: Nach Streit mit Partner die Wohnung geflutet
Eine 38-jährige Frau muss 1100 Euro Strafe zahlen, weil sie aus Rache die Abflüsse verstopfte und die Wasserhähne aufgedrehte.
Krefeld. Mit einer Geldstrafe ist am Dienstag eine 38-jährige Frau vor dem Amtsgericht Krefeld davongekommen, nachdem sie die Wohnung ihres ehemaligen Lebensgefährten unter Wasser gesetzt hatte. Der Tat vorausgegangen war ein heftiger Streit in der Nacht zum 13. September zwischen ihr und dem Mann.
Vor Gericht hat die Angeklagte gleich zugegeben, dass sie danach aus Rache eine Silberkette, eine Armbanduhr und fünf Silberringe eingesteckt hatte. Dann verstopfte sie die Abflüsse von Badewanne und Spüle, drehte die Wasserhähne auf und ging. Das Resultat: Wasser in der ganzen Wohnung und im Badezimmer der darunterliegenden. Insgesamt entstand ein Schaden von rund 3000 Euro.
Bereits in der Vernehmung sagte die Angeklagte, dass die Beziehung sehr problematisch gewesen sei. Ihr Freund habe sie immer wieder geschlagen, ihr Geld für Alkohol ausgegeben und sie dann betrunken übel beschimpft.
Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft forderte in ihrem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten. Bewährung komme dabei nicht in Betracht, weil die Angeklagte momentan sowieso in Strafhaft sitze. Sie war immer wieder schwarzgefahren und hatte die Geldbußen nicht bezahlt.
Die Richterin folgte aber dem Verteidiger, der eine Geldstrafe beantragt hatte. Immerhin müsse seine Mandantin auch noch die Reparatur des Wasserschadens bezahlen. Dazu kommt nun noch die gerichtlich verhängte Geldstrafe von 1100 Euro.
„Ich denke, dass Sie sehr, sehr wütend waren und sich keine Gedanken gemacht haben, was Sie da für einen großen Schaden anrichten“, sagte die Richterin in der Urteilsbegründung. „Das war eine Beziehungstat.“