Schulentwicklung: Zwei Grundschulen vor dem Aus
Die Planung bis 2015 trifft die Stahldorfschule und die an der Kempener Allee vor. Die Politik entscheidet.
Krefeld. Der Druck ist groß: Mit einschneidenden Vorschlägen für den Primarbereich (Klassen 1 bis 4) haben Dezernent Gregor Micus und Fachbereichsleiter Rainer Hendrichs am Dienstag die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes bis 2015 den Mitgliedern des Schulausschusses vorgestellt.
Handlungsbedarf sehen die Planer für zwei Grundschulen: Die Grundschulen an Kempener Allee und Vulkanstraße (Stahldorfschule) sollen bis spätestens 2015 geschlossen werden. Die Schule an der Kempener Allee hat in den vergangenen zwei Jahren zwei Klassen mit je 18 Kindern einrichten können.
Es ist laut Verwaltung nicht davon auszugehen, dass sich diese Situation änern wird. Da die Schule in zumutbarer Entfernung zu zwei weiteren Grundschulen liegt, ist die Auflösung spätestens bis 2015 unabwendbar. Das Gebäude könnte dann von Schülern des Schulzentrums Horkesgath (Realschule und Gymnasium) genutzt werden.
Die Regenbogenschule an der Gladbacher Straße, die stärker gewachsen ist als ursprünglich angenommen, soll in das freiwerdende Gebäude der auslaufenden Theodor-Heuss-Hauptschule am Wehrhahnweg umziehen, wo sie dann endlich eine Turnhalle ihr Eigen nennen können.
Bislang sind die Kinder für den Sportunterricht dorthin gelaufen. Zum Wehrhahnweg könnten auch die Kinder aus dem Einzugsbereich der jetzigen Stahldorfschule gehen.
Die Planung nennt auch weitere Grundschulen: Die Mariannenschule, Mariannenstraße, soll mit der Brüder-Grimm-Schule, Freiligrathstraße, zusammengelegt werden.
Unter den neuen sogenannten Beobachtungsstatus der Schulentwicklungsplaner fallen die Forstwaldschule (mögliche Erweiterung) und die Josefschule (Ausbau) sowie wegen der unsicheren Entwicklung der Schülerzahlen die beiden Standorte der Astrid-Lindgren-Verbundschule und der Buchenschule. Generell beobachtet wird die Entwicklung in Uerdingen, auch wegen neuer Baugebiete.
Gehen die Schülerzahlen an der Johansenschule in Linn zurück, ist die Entwicklung des dortigen katholischen Bekenntniszweiges zu beobachten.
Unter Berücksichtigung der Insellage der Schule an Haus Rath wird an deren Weiterführung auch mit einer geringen Schülerzahl (derzeit 177 Kinder) nichts zu rütteln sein. Die gesetzte Grenze liegt normalerweise bei 200 Kindern.
Grundsätzlich sind die vorgeschlagenen Schritte auch unter dem Aspekt der steigenden Zahl der Gruppen im offenen Ganztag zu sehen. Deren Zahl wird wegen des wachsenden Bedarfs um weitere 18 Gruppen steigen.
Berücksichtigt worden ist auch die Absicht der Landesregierung, die Klassenstärke auf 23 Kinder im Primarbereich zu senken.