Prozess um Versicherunsgbetrug: Unfall inszeniert um abzukassieren?
Zwei Männern und einer Frau wird Versicherungsbetrug vorgeworfen.
Krefeld. Zwei Männer, 44 und 28 Jahre alt, sowie die 27-jährige Ehefrau eines der Männer mussten sich auf der Anklagebank des Amtsgerichts dem Vorwurf des Versicherungsbetrugs stellen.
Am 6. November 2009 sollen sie mit zwei Fahrzeugen in Linn an der Ecke Hausbend, Bruchfeld einen Zusammenstoß inszeniert haben, um anschließend bei der Versicherung einen Schaden von 5 500 Euro abrechnen zu können. Außerdem verlangte die Frau ein Schmerzensgeld von 1 000 Euro.
Beteiligt an dem Crash waren ein älterer Seat Toledo, den einer der Männer am gleichen Tage in Moers für 500 Euro erworben hatte, und ein BMW 528 i, der noch gut im Schuss war.
Das Gericht hatte nun zu prüfen, ob sich die Vorwürfe der Staatsanwältin bestätigen ließen. Die Verteidiger jedenfalls griffen die Staatsanwältin scharf an und verlangten Freisprüche. Sie vertraten den Standpunkt, dass sich die Unfallbeteiligten vorher nicht gekannt hätten. Der 44-Jährige hätte lediglich den Bruder des mitangeklagten Mannes gekannt.
Die Befragung der Männer, beide russische Staatsbürger, wurde dadurch erschwert, dass eine Dolmetscherin Fragen und Antworten übersetzen musste. Die Richterin ließ sich von diesen Unklarheiten nicht aus der Ruhe bringen. Sie unterbrach die Hauptverhandlung bis zum 9. November, um einige Zeugen, darunter den ermittelnden Polizeibeamten, zu laden. Die Sitzung am Mittwoch, 9. November, fortgesetzt. hw