Prügel-Vater muss drei Jahre ins Gefängnis
28-Jähriger schlug seine drei Kinder mehrfach mit Alu-Stange.
Krefeld. Drei Jahre und ein Woche muss Kristof V. (28) hinter Gitter. Der Hilfsarbeiter aus Mecklenburg-Vorpommern (Name von der Redaktion geändert) hat vor anderthalb Jahren seinen noch nicht zwei Jahre alten Sohn Tekin brutal misshandelt.
Unter Alkohol- und Drogeneinfluss hat er das weinende Kind gepackt, geschüttelt und wutentbrannt auf ein Sofa geschleudert. Von dort stürzte Tekin (türkisch für „Sonnenschein“) zu Boden. Dabei brach sich das Kleinkind den Oberschenkel. Es musste operiert werden und eine Woche im Krankenhaus behandelt werden.
Beinahe wäre dieses Verbrechen ungesühnt geblieben. Aber fast genau ein Jahr später, im Januar 2012, fiel Kristof V. erneut wie ein Berserker über alle drei im Bockumer Haushalt lebenden Kinder her. Mit einer Metallstange malträtierte er nach Zeugenaussagen bis zu einer Stunde lang die sechs, fünf und drei Jahre alten Kinder. Bei allen wurden schwere Verletzungen an Po, Ober- und Unterschenkeln festgestellt.
Ein gegenüber wohnender Zeuge hat das Geschehen verfolgt, mit einer Handy-Kamera festgehalten und schließlich die Polizei verständigt. Die Ärztin, die die Verletzungen der Kinder behandelte, erinnerte sich dabei an den gebrochenen Oberschenkelbruch des kleinen Tekin Sie teilte das der Polizei mit, vor der der brutale Vater das Geschehen zugibt.
Richter Thomas Nomrowski stellte in seiner Urteilsbegründung auch die Frage: „Was ist schlimmer, der prügelnde Vater oder die Mutter, die alles mit ansieht, ohne einzuschreiten?“ Denn Astrid V. (29), wie ihr Verlobter aus den neuen Bundesländern stammend, hat sich nicht eingemischt. Sie hat schweigend zugesehen. Dafür wird sie zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt.
Beide Angeklagte sind arbeitslos, leben von Hartz IV. Beide sind vorbestraft, der Verlobte sogar einschlägig. Die Verlobung hat Astrid V. vor einer Woche aufgelöst. Die drei Kinder sind inzwischen in einem Kinderheim.