Raubender Juwelier überfiel auch Kollegen
Vor den Taten in Mönchengladbach, Mündelheim und Linn versuchte der 48-Jährige einen Goldschmied in Viersen zu erpressen.
Krefeld. Zwei Monate vor seinem Versuch, die Mönchengladbacher Volksbank mit einer Bombendrohung zu erpressen (27. August 2013), hat der Krefelder Goldschmied W. (48) einen Kollegen in Viersen überfallen. Das teilte die Polizei des Kreises Viersen am Montag mit.
Am 25. Juni vergangenen Jahres betrat ein Maskierter ein Juweliergeschäft an der Hauptstraße, der Viersener Einkaufszone. Er bedrohte den Geschäftsinhaber mit einer Spielzeugpistole. Der Räuber forderte Bargeld und Schmuck. Aber plötzlich betrat ein benachbarter Geschäftsinhaber den Laden. Der Erpresser flüchtete ohne Beute.
Auf dem Fluchtweg des Mannes fand eine Diensthundführerin der Viersener Polizei die Pistole und Teile der Bekleidung. Auch dort hatte W. wieder seinen genetischen Fingerabdruck hinterlassen.
Die Überwachungskamera hatte den Auftritt des Krefelders gefilmt. Trotz der Veröffentlichung eines Fahndungsfotos gelang es zunächst nicht, den Täter zu identifizieren. Der ging seelenruhig seiner Arbeit in dem Oberkasseler Juweliergeschäft nach. Dort wurde er am 24. Oktober festgenommen. Einige Tage später verriet er auf Anraten seines Mönchengladbachers Anwalt das Versteck der Spielzeugpistole im Geschäft.
Der positive Bescheid aus der DNA-Datenbank des Landeskriminalamtes traf zu einem Zeitpunkt in Viersen ein, als W. wegen des Erpressungsversuchs in Gladbach und der Sparkassenüberfälle in Duisburg-Mündelheim und Krefeld-Linn bereits in Untersuchungshaft saß. Mit dem zusätzlichen Tatvorwurf konfrontiert, gestand W. auch den Überfall auf den eigenen Kollegen.
Mit der Erfolgsmeldung haben sich die Kreispolizei und die federführende Staatsanwaltschaft Krefeld viel Zeit gelassen. Bereits am Jahresanfang galt der Raubversuch an der Hauptstraße als aufgeklärt.