Verkehr: Rekord-Minus bei Unfällen
Zahl der Zusammenstöße und der Verletzten stark rückläufig. Bei Kindern ist die Entwicklung besonders gut.
Krefeld. Die Unfallzahlen sind in Krefeld im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken: Nie gab es weniger Zusammenstöße und Unfallopfer. Besonders erfreulich: Auch die Zahl der verunglückten Kinder ist auf einen Rekord-Tiefstand gefallen — innerhalb von 15 Jahren sank sie um fast 60 Prozent.
Strahlende Gesichter also am Montag auf Seiten der Polizei bei der Pressekonferenz zur Unfallstatistik 2013. „So wenige Verkehrsunfälle haben wir noch nie aufnehmen müssen“, sagt Karl Josef Klauer, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei. 7672-mal krachte es demnach auf Krefelds Straßen — 8057-mal noch ein Jahr zuvor.
Die Zahl der Verletzten sank um 82 auf 877. Vier Menschen kamen bei Unfällen ums Leben — alle älteren Semesters. Dass Senioren besonders gefährdet sind im Straßenverkehr, ist einmal mehr in der Statistik ablesbar, denn die Zahl bleibt mit 136 Verletzten (152 ein Jahr zuvor) auf hohem Niveau. Insbesondere bei den radfahrenden Senioren schnellte die Zahl erneut in die Höhe: von 65 auf 78. Klauer macht deutlich, dass ältere Menschen mit dem komplexen Verkehrsgeschehen schnell überfordert seien. Daher will man auf diese Zielgruppe verstärkt zugehen.
Der Landesvergleich wiederum zeigt, dass Krefeld für Fußgänger eine der sichersten Städte in Nordrhein-Westfalen ist. 104 Verletzte wurden 2013 registriert, 22 weniger als im Vorjahr. Gefährlich bleibt es hingegen bei den Radfahrern, auch wenn dort die Verunglückten von 345 im Jahr 2012 auf nunmehr 309 sank. Hier macht sich bemerkbar, dass Krefeld eine Radfahrer-Hochburg ist.
Auch die Zweiradfahrer müssen künftig mit verstärkter Ansprache durch die Polizei rechnen. Insbesondere das Problem der Geisterfahrer auf der falschen Radwegseite soll als Hauptunfallursache bekämpft werden. „In diesem Zusammenhang gehen wir aber auch auf Autofahrer zu“, sagt Klauer. Denn sie seien bei 60 Prozent der Unfälle die Verursacher. Häufige Unfallursache ist aber auch, dass Radfahrer berauscht am Lenker sitzen. Drogen spielen auch bei Autounfällen immer häufiger eine Rolle, so Klauer.
Voller Stolz blicken die Verantwortlichen der Initiative Fairkehr auf die gesunkenen Kinderunfallzahlen (siehe Grafik). Vor 15 Jahren war die Verkehrssicherheitsaktion für Kinder angesichts dramatischer Zahlen gegründet worden. Dass sich die Arbeit und Investitionen gelohnt haben, macht der nun historische Tiefstand deutlich: 77 verunglückte Kinder, darunter 54 aktiv im Straßenverkehr, also nicht etwa als Mitfahrer im Auto.
Diesen Erfolg wollen Stadt und Polizei separat analysieren und werden hierzu am Freitag die Öffentlichkeit informieren.
Polizeipräsident Rainer Furth freute sich, „dass alle Zahlen erheblich besser geworden sind“. Insbesondere hinsichtlich der gesunkenen Kinderunfallzahlen dankte er den Kooperationspartnern: „Das ist nicht allein ein Erfolg der Polizei.“