Regionalliga Lewejohann wird Cheftrainer beim KFC

Krefeld · Personalrochade kurz vor dem Saisonstart: Michel Dinzey zieht sich aus Trainingsbetrieb zurück und wird Sportchef.

Zeigen auch weiterhin gemeinsam die Ziele beim KFC Uerdingen auf, wenn auch in veränderten Rollen: Der neue Sportchef Michél Dinzey (li.) und Cheftrainer René Lewejohann.

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Paukenschlag beim Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen: Der erst Mitte Juni berufene Cheftrainer Michél Dinzey wechselt innerhalb des Vereins in die Rolle des Sportchefs, macht den Weg für René Lewejohann als Cheftrainer frei. Dieser freut sich auf die neue Verantwortung, will die neue Rollenverteilung aber auch als Stärke des Vereins interpretiert wissen. „Dass diese Entscheidung in Ruhe intern besprochen wurde und nichts nach außen gedrungen ist, spricht auch für die Entwicklung im Verein“, sagt Lewejohann.

Dass Lewejohann mit seinem Co-Trainer Askin Polat bei den bisherigen Trainingseinheiten und Spielen bereits als Wortführer aufgefallen war, will der 40-Jährige nicht zu hoch hängen. „Michél Dinzey hat mir von Anfang an viel Verantwortung übertragen, wofür ich ihm dankbar bin“, sagt Lewejohann bescheiden. Der bisherige Sportchef Adalet Güner sagt dazu: „Die Rollenverteilung seit dem Trainingsstart hat das Trainerteam unter sich ausgemacht. Michél Dinzey war etwas distanzierter, hat aber viele Einzelgespräche geführt. René Lewejohann spricht die Sprache der Spieler, es ist sein Verdienst, dass wir eine gute Gemeinschaft auf dem Platz haben.“ Mehmet Eser, Chef der Berateragentur M-Soccermanagement, wird noch deutlicher: „René hat die Kabine im Griff, er bereitet die Trainings und Spiele akribisch von A bis Z vor.“

Viel Lob also für Lewejohann, der zwar mit Askin Polat als erstes präsentiert wurde, aber eigentlich nur als Co-Trainer vorgesehen war. Die Entwicklungen der vergangenen Woche und die Dynamik auf dem Trainingsplatz gaben wohl den Ausschlag dafür, die Rollen zu überdenken. Jetzt ist sich Eser sicher, dass „diese Veränderungen uns noch stärker machen“. Die Wechsel führten dazu, dass alle betroffenen Personen auf den für sie zugeschnittenen Personen eingesetzt würden.

Die Personalrochade an der Seitenlinie hat auch Auswirkungen auf den bisherigen Sportchef Adalet Güner, der sich jetzt auf seine Rolle als Sportvorstand konzentrieren kann. Er gibt Einblick in die Entscheidungsfindung: „Michél Dinzey hat bereits bei seinem Antritt signalisiert, dass er die Aufgabe möglicherweise nur ein Jahr ausübt. Unser Plan ist und bleibt der Aufstieg, dafür hätte er nicht die notwendige Trainer-Lizenz.“ Jetzt freue er sich, „dass wir sein gutes Auge bei der Suche nach Talenten haben“.

Lewejohann betont
die gute Zusammenarbeit

René Lewejohann, der gerade im Auto sitzt, als die WZ ihn kontaktiert, will derweil auf der Basis der vergangenen Wochen aufbauen. „Im Verein ziehen derzeit alle an einem Strang. Das gilt für alle – vom Spieler bis zum Platzwart“, sagt Lewejohann. Innerhalb der Mannschaft sei die Gruppendynamik besonders hervorzuheben. Das habe sich auch bei den jüngsten Testspielen schon gezeigt. Erst am Mittwochabend hatte der KFC beim 4:2 in St. Tönis eine starke Moral gezeigt und einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Lewejohann sieht dennoch viel Arbeit für sein Team, das „komplett neu zusammengestellt ist“. Dennoch wisse jeder, was zu tun sei, jeder wisse, was der KFC zu leisten imstande sei. Dennoch: „Wir drehen hier nicht am Rad, sondern arbeiten weiter hart für den Erfolg.“

Für ihn persönlich gehe mit der Aufgabe als Cheftrainer auch ein Traum in Erfüllung, auf den er lange hingearbeitet habe. „Klar war es mein Ziel, irgendwann eine Mannschaft als Cheftrainer zu betreuen. Darauf arbeitet man auch als Co-Trainer mit guten Leistungen hin“, betont Lewejohann. „Ich bin dankbar dafür, dass mir der Verein so viel Vertrauen entgegenbringt.“ Die Entscheidung habe sich in den vergangenen Tagen in verschiedenen Gesprächen abgezeichnet. Spruchreif wurde sie dann am Mittwoch.

Vor seinem Engagement beim KFC Uerdingen hatte René Lewejohann bereits vom Landesligisten SV Scherpenbeck das Angebot für die Cheftrainer-Position vorliegen, entschied sich dann aber für das höherklassige Angebot bei den Krefeldern. Als Trainer und Co-Trainer kam Lewejohann vor der KFC-Zeit auf zusammengerechnet 121 Spiele von der U-19-Bundesliga (Rot-Weiß Oberhausen) über Landesliga (FSV Duisburg) und Oberliga (unter anderem Hammer Spielvereinigung) bis hin zur Regionalliga West (Rot Weiss Ahlen). Seine Bilanz: 45 Siege, 29 Remis, 47 Niederlagen.

Laut Sportvorstand Güner sei es möglich, dass Lewejohann noch einen weiteren Co-Trainer als Unterstützung erhält. Noch sei hier aber nichts unterschrieben.