Krefeld Rhenania-Allee und Co.: Kneipen und Restaurants erzählen Stadtgeschichte

Krefeld · Ein neues Buch von Helmuth Bayen und Andreas Storz zeigt mit vielen alten Fotos, wie sich die Gastronomie in Krefeld über die Jahrzehnte verändert hat.

Andreas Storz und Helmuth Bayen halten ihr Buch „Schmeckt öch dä Driet“ in den Händen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Helmuth Bayen und Andreas Storz veröffentlichen rechtzeitig zu Weihnachten nach einem Jahr Arbeit den Bildband mit dem derben Titel „Schmeckt öch dä Driet“ (“Schmeckt euch der Sch...?“). „Wir stellen alte und neue Ansichten gegenüber, um den Wandel der Stadt zu verdeutlichen“, erklärt Helmuth Bayen. Schon in den vergangenen acht Jahren haben die beiden jeweils in der Weihnachtszeit ein Buch veröffentlicht. In diesem Jahr haben Bayen und Storz ihren Schwerpunkt auf „C(K)refelder Gastronomie, Rezepte und Erinnerungen“ gelegt, so der Untertitel des Buches. „Das Leben einer Stadt findet in den Straßen statt, in den Restaurants und in den Kneipen. Die damalige Kneipe vom Großvater ist heute die Cocktailbar vom Enkel. Das Thema ist zeitlos und jeder kann sich identifizieren“, erklärt Andreas Storz.

Hunderte alte Schwarz-Weiß-Fotos und moderne farbige Aufnahmen werden gegeneinander gestellt und geben mit kurzen Texten und Zeitdokumenten Zeugnis ab über viele Jahrzehnte Stadtgeschichte. Der Bildband erscheint in einem schwarzen Einband und zeigt auf dem Titelbild Restaurants aus den unterschiedlichen Stadtteilen. Die erste Seite des Buches lässt erahnen, wie es um das Angebot in Krefeld steht. „Guten Appetit“ ist in 40 Sprachen übersetzt. „Die Küche von Krefeld ist international“ erzählt Andreas Storz. Der ganze Äquator sei in Krefeld zu finden.

Erinnerungen an die
Rhenania-Allee

Bei den Recherchen sind die Autoren nicht nur auf internationale Gerichte gestoßen, sondern auch auf historische Höhepunkte. „Die Rhenania-Allee war die Ausgehmeile in Krefeld. Eine Gastronomie folgt nach der anderen“, erzählt Bayen und schwelgt in der Vergangenheit. Der Bildband zeigt den Wiederaufbau des Krefelder Stadtkerns im Jahre 1956 bis in die heutige Zeit. Mehr als hundert Gaststätten waren hier sesshaft. „Es ist keine Besonderheit, dass in einem Gebäude über mehrere Jahre bis zu zehn unterschiedliche Inhaber waren“, erzählen die Autoren. So wurde die heutige Diskothek „La Palma“ 1970 unter dem Namen „Le Bateau“ eröffnet und hatte elf Vorgänger. Ganz anders lief es im „Krefeld 600“: Das Lokal war 46 Jahre im selben Besitz. Doch in diesem Jahr mussten die Pächter aufhören, die Gaststätte wird seit November von einer neuen Pächterin betrieben.

Das Buch wird durch Bilder von historischen Postkarten ergänzt.

Foto: Nein/NN

„Wenn die Gaststätten zu voll waren, dann wurde auf der Straße gefeiert“, erzählt Bayen. Die „American Street Parade“ aus dem Jahr 1983 wird auf mehreren Fotos gezeigt. Die beiden Autoren legen Wert darauf, dass die Bilder verborgene Schätze und keine gängigen und bekannten Aufnahmen sind.

Viele Freunde und Bekannte haben geholfen, die Fotos zusammenzutragen. „Es war wie jedes Jahr ein harmonisches Zusammenarbeiten und zwischen mir und Helmuth Bayen ist eine tolle Freundschaft über die Jahre entstanden“, sagt Storz. Der diesjährige Bildband eigne sich gut als Weihnachtsgeschenk für die Großeltern. „Enkelkinder und Großeltern können sich über ihre Stammgaststätte austauschen und vielleicht ist es sogar das selbe Gebäude“, ergänzen die Autoren dazu abschließend.

Das Buch „Schmeckt öch dä Driet“ gibt es ab sofort in allen Krefelder Buchhandlungen. Es kostet 21,50 Euro.